Glasfaserausbau läuft auf Hochtouren

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Hermagor / Pressegger See -

Derzeit wird auch im Großraum Hermagor-Pressegger See der Glasfaserausbau intensiv vorangetrieben.

v.r.n.l.: Kelag-Connect Projektleiter Michael Karl und GNK- Bauleiter Helmut Mörtl mit 2 Trassen-Experten der Baufirma DPB

Glasfaser stellt eine wesentliche Infrastruktur für die Wettbewerbsfähigkeit eines Standorts dar: Diese moderne Infrastruktur bietet ultraschnelles und stabiles Internet und bildet somit die Grundlage für eine positive regionale Entwicklung. Gerade der ländliche Raum mit seinen großen Herausforderungen in Bereichen der Abwanderung und der Lebensqualität profitiert sehr von einem gut ausgebauten Glasfasernetz. Alle dafür erforderlichen Aktivitäten finden in enger Zusammenarbeit mit dem Land Kärnten, der Breitbandinfrastruktur Kärnten (BIK) und Kelag-Connect statt. „In Hermagor wird 2025 mit den finalen Kundenaktivierungen begonnen“, so Kelag-Connect Projektleiter Michael Karl.

Lokalaugenschein

Um das gesamt erforderliche Leitungsnetz für die Glasfaser entsprechend der Projektplanung herzustellen, wird in unserer Region aktuell an vielen Standorten gleichzeitig gearbeitet. Die orangen Rohrleitungen verschiedener Dimensionen sowie diverse Baumaschinen und Geräte sind allerorts unübersehbar. Das allgemeine Verlegen von Leitungen jeder Art in offenen Künetten ist hinlänglich bekannt, aber für das Verlegen der orangen Kunststoff-Rohrleitungen für Glasfaserleitungen werden darüberhinaus faszinierende Technologien angewendet. Das Gailtal Journal hatte kürzlich Gelegenheit, gemeinsam mit Kelag-Connect Projektleiter Michael Karl und GNK-Bauleiter Helmut Mörtl und den Experten des beauftragten Generalunternehmens DPB bei ihren Bohrarbeiten entlang der Egger Landesstraße am Stadtrand von Hermagor über die Schulter zu schauen.

Spülbohr-Technik

Überall dort, wo übliches Aufgraben und wieder Zuschütten den fließenden Verkehr zu sehr einschränken würde, bedient man sich der sogenannten Spülbohr-Technik, um unterirdische Bohrungen zum Einziehen der Leitungen herzustellen, ohne dass die Oberfläche aufgegraben werden muss. Das ist insbesondere bei Straßenquerungen oder im verbauten Gebiet Stand der Technik. Dabei wird das Hightech-Bohrgerät an einem festgelegten Startpunkt platziert, der Bohrkopf (Durchmesser variabel, etwa 120 bis 200 mm) schräg nach unten angesetzt und laufend entlang der vorab farblich markierten Trasse mittels eines speziellen Sensor-Gerätes – ähnlich einem Leitstrahl – geführt, um schlussendlich am Ende des Bohrabschnittes in entsprechender Schräge wieder aus dem Boden aufzutauchen. Beim Bohren in Lockergestein (Sand, Kies, Ton etc.) erfolgt der Vortrieb (Abbau des Bodens) hydraulisch durch die Bohrspülung, die mit hohem Druck durch das Bohrgestänge und die im Bohrkopf befindlichen Düsen gepresst wird.

Kabel-Pflug

Bei der Leitungsverlegung für Glasfaser gibt es, bevorzugt entlang von Straßen im Freigelände, eine weitere optimale Alternative zu offenen Künetten: der Kabelpflug stellt einen durch Rütteln und seitliche Verdrängung entstehenden sehr schmalen Schlitzgraben mit etwa 50-60 cm Tiefe her und arbeitet hocheffizient. Sobald der Schlitz geöffnet ist, wird die Rohrleitung über einen automatisierten Mechanismus eingeführt, und der unmittelbar dahinter arbeitende Bagger verschließt den Schlitz wieder.