Der AKV Europa sowie der KSV1870 berichteten heute, am Donnerstag, in Presseaussendungen über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens gegen Zoppoth Haustechnik.
Traditionsbetrieb seit 1958
Derzeit erstrecken sich die Geschäftsbereiche der Schuldnerin auf Installationstätigkeiten, aber auch auf Haustechnik, Fassadenbau, Spenglerei sowie Service und Wartung. Das Unternehmen der Gesellschaft wurde bereits im Jahr 1958 vom zwischenzeitig verstorbenen Alois Zoppoth sen. als „Ein-Mann-Installationsbetrieb“ gegründet. Im Laufe der Jahre ist es zu einer sukzessiven Erweiterung der Tätigkeitsbereiche sowie der Geschäftsfelder der Gesellschaft gekommen.
Insolvenzursachen
Als Ursachen der Insolvenz gibt die Schuldnerin an, dass sie ab dem Jahr 2013 aufgrund der
ungünstigen Auftragslage in Kärnten vermehrt Großaufträge in Wien annehmen musste. Damit waren lange Leistungszeiträume von zwei bis drei Jahren in Kauf zu nehmen, aber es war dafür auch ein
erhöhter Personalaufwand notwendig, der aufwändige Personalkosten nach sich zog. Des Weiteren kam es bei diesen Bauvorhaben im Wiener Raum zu hohen Verlusten aufgrund von Kalkulationsfehlern,
nicht verrechenbarer Mehraufwendungen und notwendiger Mängelbehebungen. Darüber hinaus kam es zu einem wesentlichen Umsatzrückgang aus der Service- und Wartungsabteilung in Kärnten, dies bedingt durch das Ausscheiden des zuständigen Bereichsleiters. Schließlich waren in den letzten Jahren hohe Forderungsausfälle von zirka 3,3 Millionen Euro zu verkraften.
300 Gläubiger und 165 Dienstnehmer von Insolvenz betroffen
Von der Insolvenz sind rund
300 Gläubiger betroffen, die überwiegend auf
Bankverbindlichkeiten in der Höhe von 3,6 Millionen Euro, Lieferantenverbindlichkeiten von 3,7 Millionen Euro und Forderungen der Dienstnehmer von rund 2,57 Millionen Euro fallen.
Aktiva werden in der Höhe von 3,8 Millionen Euro angeführt, sodass die Überschuldung
derzeit mit rund 6,2 Millionen Euro anzuführen ist. Im Zerschlagungsfall werden die Aktiva
geringer zu bewerten sein. Im Betrieb sind derzeit
165 Dienstnehmer beschäftigt.
Sanierungsplan: Betrieb soll fortgeführt werden
Die Schuldnerin plant die
Fortführung des Betriebes sowie den Abschluss eines
Sanierungsplanes. Dieser besteht aus einer Gesamtquote von 20 Prozent, die in zwei Raten in zwei Jahren zahlbar ist. Das Erfordernis soll aus der Betriebsfortführung aufgebracht werden. Die Schuldnerin hat Vorsorge getroffen, um ihre Betriebsleistung zu verbessern. Wie dem KSV1870 bekannt ist, wurde betriebsintern die Kalkulationsabteilung verbessert und das Controllingsystem neu aufgebaut. Die Schuldnerin konzentriert sich auf Aufträge von ausgesuchten Generalunternehmen bzw. Wohnbaugesellschaften. Die hohen Personalkosten für Wegzeiten und Entfernungszulagen wurden dadurch reduziert, indem Dienstnehmer direkt vor Ort (vorwiegend in Wien) angestellt wurden bzw. haben diese Mehrkosten nunmehr in der Kalkulation der Aufträge Niederschlag gefunden. Gläubigerforderungen können ab sofort bis zum 5. Februar 2019 (gerichtliche Anmeldefrist) über den KSV1870 oder AKV Europa angemeldet werden.