Bereits mehr als jeder dritte Neuwagen ist ein SUV oder Geländewagen, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Im Bezirk Hermagor ist der Anteil am höchsten, im Bezirk Villach Land am niedrigsten. Fast die Hälfte der SUV wurde auf Firmen oder andere juristische Personen zugelassen. SUV haben einen höheren realen Spritverbrauch als vergleichbare herkömmliche Modelle. Der SUV-Boom behindert das Erreichen der Klimaziele, stellt der VCÖ fest.
Höchster Anteil Österreichs
5.218 SUV und Geländewagen wurden heuer in den ersten acht Monaten in Kärnten neu zugelassen, das sind um 1.445 mehr als zur gleichen Zeit des Vorjahres, berichtet der VCÖ. Damit waren 37,5 Prozent der Neuwagen SUV, der höchste Anteil unter allen Bundesländern. Im Vergleich zum Gesamtjahr 2010 hat sich die Zahl der SUV fast verdoppelt.
Leider mehr klimaschädliches CO2
SUV verbrauchen wegen des höheren Luftwiderstands und dem höheren Gewicht mehr Sprit als vergleichbare herkömmliche Modelle, stoßen dadurch mehr klimaschädliches CO2 aus und behindern damit das Erreichen der Klimaziele im Verkehr. Die Klimastrategie der Bundesregierung sieht eine Reduktion der CO2-Emissionen des Verkehrs um ein Drittel bis zum Jahr 2030 vor. “Das ist in elf Jahren. Die meisten Neuwagen, die heute gekauft werden, sind auch in elf Jahren noch auf den Straßen unterwegs”, weist VCÖ-Experte Markus Gansterer auf die langfristigen Folgen des heutigen SUV-Booms hin.
Bezirk Hermagor an der Spitze
Den höchsten SUV-Anteil bei den Neuzulassungen in Kärnten hat heuer der Bezirk Hermagor mit 49 Prozent, den niedrigsten der Bezirk Villach-Land mit 34 Prozent. Wer meint, der SUV-Boom wäre vor allem auf das Kaufverhalten der privaten Haushalte zurückzuführen, irrt. In Kärnten wurden heuer 45 Prozent der neuen SUV und Geländewagen auf “juristische Personen”, wie Firmen oder Organisationen zugelassen, informiert der VCÖ. “Der SUV-Boom erschwert das Erreichen der Klimaziele der Bundesregierung. Der Gesetzgeber sollte bei der Normverbrauchsabgabe NoVA die Deckelung aufheben und den Malus je Gramm CO2 pro Kilometer nicht erst bei 250, sondern schon ab einem CO2-Ausstoß von 150 Gramm pro Kilometer einheben. Firmenwagen mit hohem CO2-Ausstoß sollen nicht in den Genuss der steuerlichen Absetzbarkeit kommen”, betont VCÖ-Experte Gansterer.
49% im Bezirk Hermagor – eine Übersicht
Bezirk Villach-Land: 34 Prozent
Klagenfurt: 35 Prozent
Villach: 36 Prozent
Bezirk Wolfsberg: 36 Prozent
Bezirk St. Veit an der Glan: 37 Prozent
Bezirk Klagenfurt-Land: 39 Prozent
Bezirk Feldkirchen: 39 Prozent
Bezirk Völkermarkt: 40 Prozent
Bezirk Spittal an der Drau: 44 Prozent
Bezirk Hermagor: 49 Prozent