Kärntner Edelstahlbeizerei KEB insolvent

Kärnten -

Über das Vermögen der KEB-Kärntner Edelstahlbeizerei wurde ein Insolvenzverfahren am Landesgericht Klagenfurt eröffnet. Dies gab der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) heute Vormittag bekannt. Es handelt sich hierbei um ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung.


Das Unternehmen führt Fertigungs- und Montagearbeiten im Bereich Anlagen- und Stahlbau durch und ist vorrangig für Kunden tätig, welche ihrerseits Stahlbauten und Anlagebauten im In- und Ausland anbieten.

EUR 1,01 Mio. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten betragen laut AKV insgesamt rund EUR 1.010.000,- wobei diese Verbindlichkeiten auch eine nachrangige Verbindlichkeit in Höhe von EUR 650.000,- gegenüber der Muttergesellschaft der Schuldnerin beinhalten. Von der Insolvenz sind insgesamt vier Gläubiger und 28 Dienstnehmer betroffen.

Unternehmen fortgeführt

Laut Antrag soll das Unternehmen fortgeführt werden, seitens der Gesellschaft ist der Abschluss eines Sanierungsplanes mit einer Quote von 20% beabsichtigt.

In Insolvenz geschlittert

Laut Antrag werden die Ursachen der Insolvenz wie folgt dargestellt: Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten sollen daraus resultieren, dass es aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage im Bereich der Industrieunternehmen, zu massiven Umsatzrückgängen gekommen ist und darüber hinaus hoher Preisdruck herrscht, sodass auch die Aufträge zuletzt kaum noch kostendeckend waren. So wurden in der 1. Jahreshälfte 2024 seitens Großkunden aus Deutschland größere Aufträge im Blechanlagebau zugesagt, welche nachfolgend wieder storniert wurden, weil es auch bei diesen Großkunden ihrerseits zu Stornierung der Aufträge durch deren Auftraggeber gekommen ist, berichtet der AKV. Mit einer (neuerlichen) Vergabe dieser Aufträge sei frühestens nächstes Jahr zu rechnen.

17 Mitarbeiter zur Kündigung angemeldet

Trotz intensiver Gespräche mit anderen Großkunden konnten die ausgefallenen Aufträge nicht kompensiert und keine neuen Aufträge generiert werden, heißt es weiter. Im Hinblick auf die schwierige Marktsituation erfolgte eine Unterstützung durch die Muttergesellschaft. „Damit liegen die Verbindlichkeiten gegenüber den Lieferanten bei der Muttergesellschaft, die ihrerseits sohin eine (nachrangige) Insolvenzforderung gegenüber der Antragstellerin hat. Es erfolgte eine monatliche Saldierung der von der Muttergesellschaft für die Schuldnerin ausgelegten Materialkosten gegen die von dieser für Rechnung der Schuldnerin generierten Kundenforderungen, welche aufgrund des schlechten Geschäftsverlaufs durchgängig negativ waren“, berichtet der AKV. Zuletzt wurden von Gesellschafterseite noch die Löhne und Gehälter für den Monat Juni inklusive Sonderzahlungen vorgestreckt und sind von der Schuldnerin bezahlt. Per Ende Juni wurden aufgrund des Auftragsrückganges bzw. der stornierten Aufträge schließlich 17 Dienstnehmer zur Kündigung angemeldet, weil die Schuldnerin beabsichtigt hat, aufgrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten den Blechbaubetrieb zu schließen und nur den Montagebetrieb fortzuführen, berichtet der AKV weiter. Schließlich sei durch die BH Villach-Land als zuständige Gewerbebehörde per Mitte Juli 2024 eine sofortige Betriebsschließung verfügt worden. Dies habe dazu geführt, dass die Schuldnerin die noch in Bearbeitung gestandenen Aufträge nicht mehr fertigstellen konnte, so der AKV abschließend.