Lebensmittel bald günstiger? Kärntner Landwirtschaftskammer klar dagegen

Kärnten -

In der laufenden Debatte über eine mögliche Mehrwertsteuersenkung für Grundnahrungsmittel hat sich nun Siegfried Huber, Präsident der Kärntner Landwirtschaftskammer, klar positioniert. Er spricht sich deutlich gegen die geplante Maßnahme aus und begründet dies mit wirtschaftlichen und strukturellen Überlegungen.

Anlässlich des Welternährungstages fordert die Landwirtschaftskammer Kärnten faire Preise für heimische Bauern und lehnt eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel ab.

Landwirtschaftskammer warnt vor zusätzlichem Druck auf Bauern

Die Kärntner Landwirtschaftskammer sieht in einer Senkung der Mehrwertsteuer oder einem Preisdeckel für Lebensmittel ein Risiko für die bäuerlichen Erzeugerpreise. Eine solche Maßnahme würde den wirtschaftlichen Druck auf die Landwirte weiter erhöhen, da der Handel den Endpreis bestimmt und Steuersenkungen in der Vergangenheit nur selten vollständig an die Konsumenten weitergegeben wurden. Besonders bei Produkten wie Butter würde eine halbe Mehrwertsteuer nicht automatisch zu niedrigeren Verkaufspreisen führen.

Kärntner Kammer fordert konkrete Maßnahmen

Zum Welternährungstag am 16. Oktober betont Huber die Bedeutung von Versorgungssicherheit, regionaler Produktion und fairen Bedingungen für die heimische Landwirtschaft. Er unterstreicht, dass Landwirtinnen und Landwirte angemessene Preise benötigen, um ein tragfähiges Einkommen zu erzielen, und kritisiert symbolische Steuermaßnahmen als ungeeignet. In der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer Kärnten wurde einstimmig beschlossen, die Bundesregierung zu ersuchen, von einer Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel abzusehen.