Bauern lehnen Mehrwertsteuersenkung ab
„Unsere bäuerlichen Betriebe stehen seit Jahren unter massivem Kosten- und Preisdruck. Eine Senkung der Mehrwertsteuer oder auch ein Preisdeckel würde den Druck auf die bäuerlichen Erzeugerpreise weiter erhöhen. Deshalb gibt es von uns dazu ein klares Nein!“, stellt Huber klar. Für die Konsumentinnen und Konsumenten wäre überdies eine Steuersenkung womöglich kaum spürbar. Huber nennt ein Beispiel: „Wenn bei einem Stück Butter der Mehrwertsteuersatz halbiert wird, heißt das nicht automatisch, dass die Butter an der Kassa günstiger wird. Denn der Handel entscheidet über den Endpreis und hat in der Vergangenheit gezeigt, dass Steuersenkungen selten 1:1 weitergegeben werden.“
Ausgaben für Lebensmittel gleichauf mit Freizeit
Darüber hinaus verweist Huber auf die gesamtgesellschaftliche Wertigkeit von Lebensmitteln: „Der Anteil der Ausgaben eines durchschnittlichen Österreichers für Lebensmittel liegt bei etwa 12 Prozent vom Einkommen. Das ist in etwa gleich viel, wie die Menschen für Freizeit und Unterhaltung ausgeben. Es ist nicht wahr, dass sich die Menschen die Lebensmittel nicht leisten können, vor allem, wenn man bedenkt, dass pro Haushalt und Jahr Lebensmittel im Wert von mehreren hundert Euro im Müll landen!“
Welternährungstag: Fokus auf regionale Versorgung und faire Preise
Zum Welternährungstag appelliert Huber an Politik und Gesellschaft, den Fokus auf Versorgungssicherheit, regionale Produktion und faire Rahmenbedingungen für die heimische Landwirtschaft zu legen. „Unsere Bäuerinnen und Bauern haben sich faire Preise verdient, damit sie ein Einkommen erwirtschaften können, von dem sie leben können. Symbolische Steuerschritte sind der falsche Weg“, ist Huber überzeugt. In der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer Kärnten wurde einstimmig der Beschluss gefasst, die Bundesregierung aufzufordern, von einer Absenkung der Mehrwertsteuer bei Lebensmitteln Abstand zu nehmen.