Der Bearbeitungsbereich erstreckte sich auf den gesamten Gailfluss in Kärnten, somit von der Landesgrenze bei Maria Luggau bis nach Villach. Die Planungsarbeiten, vom zuständigen Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft zu 100% finanziert, wurden großteils an private Planungsbüros vergeben. Dabei wurden neben Fragen des Wasserbaues (Wasserspiegellagenberechnungen/Überflutung, Feststoffhaushalt/Geschiebe, Dammstabilität) auch die Themen Gewässerökologie, terrestrische Lebensräume, Raumordnung und Erholung am Gewässer bearbeitet. Eingebunden in den Planungsprozess waren natürlich auch die Anrainergemeinden und die zuständigen Fachabteilungen des Landes Kärnten.
Leitbild
Auf Basis einer Bestandsaufnahme wurden Defizite am und im Gewässer eruiert und in der Folge ein Leitbild ausgearbeitet. Dieses sieht einerseits die weitere Verbesserung des Hochwasserschutzes durch Dammaufhöhungen und Dammsanierungen wie auch durch die Verbreiterung des Flussbettes vor. Dem Fluss soll insgesamt mehr Raum gegeben werden, was auch zu einer gewässerökologischen Verbesserung führen soll.
Maßnahmenkonzept
Auf Basis des Leitbildes wurde ein umfangreiches Maßnahmenkonzept ausgearbeitet, das insgesamt 89 Handlungsempfehlungen für die zukünftige Entwicklung des Flussraumes der Gail gibt. So sind im Lesachtal Hangstabilisierungsmaßnahmen wie auch die Herstellung der Fischpassierbarkeit bei der Mooser Gailbrücke (Pegel Maria Luggau) vorgesehen. Im Oberen Gailtal sind Maßnahmen zur Stabilisierung der Gailsohle zwischen Kötschach und Gundersheim durch Aufweitung des Flusses, Dammverbesserungsmaßnahmen (Goderschach-Kirchbach, Danz-Jenig u.a.) sowie die fischpassierbare Anbindung von Seitengewässern eingeplant. Im Bereich von Hermagor/Möderndorf, Latschach und Vorderberg sind Verbesserungen am Ausbaugrad der Regulierungsbauwerke einschließlich Dammsanierungen beabsichtigt. Auch soll die Binnenstauproblematik im Bereich von Ringdämmen gelöst werden. Die gewässerökologische Anbindung von Lauen- und Zubringerbächen ist auch in diesem Abschnitt vorgesehen. Auch im Unteren Gailtal zwischen Nötsch/Feistritz und Arnoldstein bis zur Einmündung in die Drau im Stadtgebiet von Villach sind Maßnahmen notwendig. Der GE-RM Gail legt einen wichtigen Grundstein für die nachhaltige Entwicklung des Flussraumes im Spannungsfeld von Ökonomie (Siedlungsentwicklung), Gesellschaft (Hochwassersicherheit) und Ökologie (Schutz des Naturraumes) und stellt damit eine wesentliche Grundlage für zukünftige Planungen am Gailfluss dar.

Broschüre erhältlich
Die Ergebnisse der Bearbeitung mit Auflistung aller vorgeschlagenen Maßnahmen sind in einer zusammenfassenden Broschüre in Form eines Kurzberichtes dargestellt. Dieser Kurzbericht liegt bei allen Gemeinden des Bezirkes auf. Auch kann dieser bei der Wasserwirtschaft Hermagor (Abteilung 12-Wasserwirtschaft, Unterabteilung Hermagor, Eggerstraße 26, 9620 Hermagor) bezogen werden.