ÖGB fordert Maßnahmen: Aktive Arbeitsmarktpolitik und Preiseingriffe gegen steigende Arbeitslosigkeit

Österreich -

Die aktuelle WIFO/IHS-Prognose zeigt: Die Wirtschaft erholt sich leicht, doch der Arbeitsmarkt bleibt angespannt. Die Arbeitslosenquote steigt 2025 auf 7,5 Prozent – besonders Industrie und Bau sind betroffen. „Eine aktive Arbeitsmarkt- und Industriepolitik ist jetzt dringend notwendig – wir brauchen gezielte Impulse für Beschäftigung, Nachfrage und Industrie. Sparen darf nicht auf dem Rücken der Beschäftigten passieren“, fordert Angela Pfister, Leiterin des Volkwirtschaftlichen Referats im ÖGB. „Wenn Konsolidierung unumgänglich ist, muss auf eine gerechte Besteuerung großer Vermögen und Erbschaften gesetzt werden – ohne die breite Masse zusätzlich zu belasten“, so Pfister.

WIFO/IHS-Prognose bestätigt wirtschaftliche Erholung – doch Arbeitslosigkeit steigt. Der ÖGB fordert gezielte Maßnahmen für Beschäftigung und leistbare Energie statt Kürzungen.

Debatte um Pensionsantrittsalter geht an der Realität vorbei

Der ÖGB lehnt eine gesetzliche Erhöhung des Pensionsantrittsalters klar ab. „Die Debatte um eine Erhöhung des Pensionsantrittsalters geht an der Realität vorbei. Wer mit über 55 einen Job sucht, weiß, wie wenig Chancen es wirklich gibt. Betriebe müssen endlich Verantwortung übernehmen und älteren Menschen den Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglichen“, sagt Ökonomin Pfister. Viele Menschen sind gesundheitlich gar nicht in der Lage, länger zu arbeiten.

Preiseingriffe jetzt vorbereiten

Angesichts der unsicheren Situation im Nahen Osten warnt Pfister: „Ohne wirksame Preiseingriffe droht ein neuer Inflationsschub. Haushalte müssen wirksam vor steigenden Energiepreisen geschützt werden.“ Mit dem aktuell verhandelten Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG) kann die gesetzliche Grundlage für einen derartigen Krisenmechanismus geschaffen werden. Zusätzlich sind auch die Energieversorger stärker in die Pflicht zu nehmen, so Pfister: „Leistbare Energiepreise müssen als vorrangiges Ziel verankert werden. Es darf nicht nur auf Gewinnmaximierung gesetzt werden. Wir brauchen ein Energiesystems, das eine wirtschaftliche, sichere, leistbare und ökologisch nachhaltige Energieversorgung gewährleistet“, fordert Pfister abschließend.