Das Gailtal Journal hat sich über die Idee dahinter sowie über die konkreten gesetzlichen Bedeutungen dieser Markierungen für Radfahrer und Autofahrer erkundigt.

Entstehung
Im Gespräch mit Bürgermeister DI Leopold Astner findet sich die Hintergrund-Überlegung wie folgt: „Im Rahmen des Projektes „Ökologisches Stadt(Er)leben“ war ein Schwerpunkt die Attraktivierung der Radwege und deren bessere Kennzeichnung in der Stadt. Sowohl die Gemeindebürger als auch die Gäste sollen das Rad vermehrt nutzen. Für eine Region, welche sich speziell der Nachhaltigkeit verpflichtet fühlt, muss der ökologische Aspekt im Verkehr stärker hervorgehoben werden. Der Bahnhof als der Mobilitätsknoten in der Stadt (Bahn- und Busbahnhof) muss in alle Radwege eingebunden sein. Gäste, welche etwa vom Gailradweg in Möderndorf über den im letzten Jahr errichteten Radweg durch den Gösseringgraben Richtung Weissensee wollen, sollen durch die Stadt geleitet werden. Generell soll die Stadt besser in das Radwegenetz eingebunden sein und Radfahrer nicht nur entlang der Gail von Kötschach bis Villach gelotst werden. Auch könnte der Radweg R3a Richtung Pressegger See über die neu sanierte Bürgerfeldstraße kennzeichnet sein. Eine bessere Kennzeichnung soll nicht nur der Information, sondern vor allem auch der erhöhten Verkehrssicherheit dienen und Konflikte zwischen Autofahrern und Radfahrern verringern.“

Polizei
Seitens der Polizei erklärt Hermagors PI-Kommandant Chefinspektor Hannes Pock den Gesetzestext und die Handhabung: „Im verkehrstechnischen Alltag zwischen Autofahrern und Radfahrern sind vorab generell ein paar Begriffe zu unterscheiden“. Offiziell gekennzeichnete Radwege sind baulich komplett von ein- oder mehrspurigen Fahrbahnen für den motorisierten Verkehr getrennt. Radfahrstreifen sind durch eine Sperrlinie vom restlichen Verkehr getrennt und dürfen nur von Radfahrern genutzt werden. Mehrzweckstreifen, wie sie jetzt in Hermagor häufig zu finden sind, sind durch eine Leitlinie abgegrenzt und können auch von anderen Fahrzeugen befahren werden. Radfahrer haben dort generell Vorrang. Mehrzweckstreifen dienen der Verbesserung der Radverkehrsführung in Bereichen, in denen die Einrichtung eines reinen Radfahrstreifens aus Platzgründen nicht möglich ist. Der Begriff „Sharrows“ setzt sich aus den englischen Wörtern „share“ (teilen) und „arrows“ (Pfeile) zusammen. Diese Bodenmarkierung dient dazu, die Aufmerksamkeit für den Radverkehr zu erhöhen und eine sichere Fahrlinie für Radfahrer aufzuzeigen. Sharrows sind keine eigene Radverkehrsanlage, sondern nur eine Markierung auf der Fahrbahn. Sie bieten keine rechtliche Bevorzugung für Radfahrer; sie sollen auf Straßen mit Mischverkehr, wo kein eigener Radweg o.ä. möglich ist, die Autofahrer erinnern, Radfahrer besonders zu beachten.