Die Wirtschaft ist im Wandel: Wertvolle Impulse für Unternehmer
Die Wirtschaft ist im Wandel – und das war beim Treffpunkt der Kärntner Wirtschaft deutlich zu spüren. Hochkarätige Speaker gaben wertvolle Einblicke in die aktuellen Herausforderungen und Chancen für Unternehmen. Die Themen reichten von Digitalisierung über Innovationsstrategien bis hin zu unternehmerischem Mut. Die praxisnahen Anregungen gaben den Teilnehmenden wertvolle Impulse für den unternehmerischen Alltag.
„Von nix kommt nix“
WKO-Präsident Harald Mahrer begrüßte die Unternehmer:innen am Abend und betonte, dass das Thema Wirtschaft in den laufenden Regierungsverhandlungen einen hohen Stellenwert hat. Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftsstandort stehen dabei im Vordergrund, um unseren Wohlstand zu sichern. Man ist sich einig, dass sich Leistung wieder lohnen muss: „Nicht nur Unternehmer, sondern auch Arbeitnehmer berichten mir bei Betriebsbesuchen, dass sie das Gefühl haben, dass sich Leistung nicht mehr lohnt. Wir müssen uns wieder darauf besinnen, was uns Wohlstand gebracht hat: nämlich die Bereitschaft mehr zu leisten als das Notwendigste. Von nix kommt eben nix“, so Mahrer. Er plädiert deshalb auch für eine Flat-Tax von 20 Prozent für Überstunden und für Zuverdienste in der Pension ein. „So etwas wäre ganz einfach umzusetzen und würde sehr viel bringen.“ Dringend notwendig sei auch die Senkung der Lohnnebenkosten: „Ich sehe die Gefahr, dass wir uns selbst aus dem Markt drängen. Wir müssen gegenüber anderen Ländern wettbewerbsfähig bleiben. Immerhin verdienen österreichische Betriebe über den Export 6 von 10 Euro im Ausland.“
Mit Leistung, Optimismus und weniger Bürokratie zum Erfolg
WK-Präsident Jürgen Mandl appellierte an die Wirtschaftstreibenden, den Herausforderungen der Zukunft mit Optimismus und Leistungsbereitschaft zu begegnen. „It’s the mood, stupid!“, sagte Mandl mit Nachdruck und betonte damit, dass die Stimmung entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg sei. Er forderte wieder eine leistungsorientiertere Gesellschaft: „Mit der derzeitigen Teilzeitmentalität ist kein Vollzeitstaat zu machen.“ Neben der Bedeutung von Leistung ging Mandl auch auf die zunehmende Bürokratie ein, die die Unternehmen im Tagesgeschäft behindere. Laut einer aktuellen Studie müssen KMU bereits 2,5 Arbeitstage pro Woche für Dokumentations- und Kontrollpflichten aufwenden. „Das ist ein unhaltbarer Zustand! Wir Unternehmerinnen und Unternehmer sind starke Partner, aber keine Erfüllungsgehilfen der Verwaltung,“ betonte Mandl, der von der neuen Bundesregierung ein Staatssekretariat für Deregulierung und Digitalisierung fordert. Mit der Initiative „Schluss mit Schikanen“ setzt sich die Wirtschaftskammer konsequent für einen Abbau bürokratischer Hürden ein.
Wirtschaftswachstum durch Koralmbahn
Ein weiteres zukunftsweisendes Thema war die Positionierung des Wirtschaftsstandortes Kärnten im Zuge der Eröffnung der Koralmbahn. Kärnten wird dann Teil der AREA SÜD, eines Ballungsraumes mit 1,8 Millionen Menschen, knapp 150.000 Unternehmen mit 770.000 Beschäftigten. Das wird das Wirtschaftswachstum ankurbeln und die internationale Sichtbarkeit erhöhen, zeigte sich Mandl überzeugt: „Wir müssen allerdings die Chancen dieser Entwicklung aktiv nutzen, bevor der Zug ohne uns abfährt.“
Hochkarätige Speaker lieferten wertvolle Impulse für die Zukunft
Der Treffpunkt der Kärntner Wirtschaft bot den Teilnehmer:innen interessante Vorträge von renommierten Expert:innen, die aktuelle Herausforderungen und Chancen für Unternehmen beleuchteten. Zukunftsforscher Harry Gatterer gab Einblicke in die wichtigsten Megatrends, Unternehmerin Miriam Höller beeindruckte mit ihrer bewegenden Geschichte über Mut und Veränderung. Auch die digitale Transformation war ein zentrales Thema. Eva Eggeling vom Fraunhofer Innovationszentrum KI4Life zeigte praktische Anwendungsmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz, während Digitalexpertin Ingrid Brodnig auf die Chancen und Risiken der Digitalisierung einging. Wirtschaftsexperte Roman Kmenta vermittelte Strategien für nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit. Ein besonderes Highlight war der Auftritt des Wissenschaftskabarettisten Vince Ebert, der mit seinem humorvollen Blick auf die Herausforderungen des Unternehmertums für Begeisterung sorgte.
Netzwerken
Neben dem fachlichen Input stand auch das Netzwerken im Mittelpunkt der Veranstaltung. In einer entspannten Atmosphäre bot sich den Teilnehmer:innen die Möglichkeit, wertvolle Kontakte zu knüpfen, Erfahrungen auszutauschen und neue Kooperationsmöglichkeiten zu entdecken. Das Abendprogramm sorgte mit musikalischer Unterhaltung und lockerer Stimmung für einen gelungenen Ausklang des Tages und unterstrich einmal mehr, wie wichtig der persönliche Austausch für den unternehmerischen Erfolg ist.