Wenn in Kürze die Tourismusbranche wieder ihre Pforten öffnet, dann gibt es ein Kärntner Hotel am Fuße des Nassfelds, das sich über den „Corona-Winterschlaf“ besonders herausgeputzt hat: Der Samerhof in Tröpolach hat die Corona-Auszeit ganz bewusst genutzt und eine Urlaubswelt geschaffen, die Familien mit dem neuen Nonplusultra-Ansatz nach der langen Urlaubs-Durststrecke willkommen heißt. „All-inclusive war uns für unsere Gäste nicht genug. Mit der Investition über vier Millionen Euro haben wir eine Welt geschaffen, in der keine Wünsche mehr offenbleiben“, so der begnadete Hotelier.
Das Projekt der Hotelerweiterung war schon immer präsent in den Köpfen von Christian Wassertheurer und seiner Lebensgefährtin Jasmine Wallisch. Dass es gerade in Zeiten des Corona-Lockdown, Startschuss war der 15. April 2020, in Angriff genommen wurde, war eine klare Entscheidung, die Zeit der Krise am 4-Sterne Samerhof positiv zu nutzen. Die Baustelle ist nun in den letzten Zügen, um mit der Branchenöffnung in Kürze wieder neu zu eröffnen.
Neu im Rock’n’Alpine-Style
Gerade weil sich der Samerhof quasi neu erfunden hat, konnte die Handschrift des Unternehmerpaars Wassertheurer-Wallisch dank der guten Zusammenarbeit mit den Lieferanten in jedem Raum umgesetzt werden. Die Auszeit wurde nicht nur zur massiven Vergrößerung durch die Verwendung von über 1000 Kubikmeter Beton und 800 Tonnen Stahl für eine Gesamtfläche von 1400 Quadratmeter Zubau genutzt, sondern auch, um den typischen Samerhof-Stil zwischen Altholz und Metall bis in die letzte Ecke umzusetzen. „Und wenn, dann machen wir es g‘scheit“, läutete Wassertheurer 2020 den Bau ein.
Also bekam auch der gesamte Rezeption-Bar-Restaurant-Bereich ein ganz eigenes Facelift mit viel Naturmaterialien und edlem Glanz, der so noch in keinem Hotel umgesetzt wurde. Neu sind auch die zwölf zusätzlichen Alpine Style XL-Familienzimmer mit trendigen Kinderkojen und mehrere altersgerechte Kinderstationen. „Dort sehe ich meine Gäste und ihre Kinder tanzen!“ freut sich Gastgeber Wassertheurer darüber, dass er nun bald wieder aufsperren darf.
Nachhaltig versorgt
„Die Wetterintervalle in unserem Schigebiet haben uns zu einem nachhaltigen Massivbau bewegt. Da unsere Carports supersonnseitig gelegen sind, können wir mit einer neuen 120 kW-Photovoltaik-Anlage stromtechnisch den Tagesbedarf des Hotelbetriebes abdecken“, erzählt Wassertheurer. Eine lustige Begebenheit während der Bauarbeiten begab sich mit dem Fund eines Traktorreifens vom Urgroßvater in 7 Meter Tiefe. „Da mussten wir wirklich schmunzeln.“
Auch das Glück des Fleißigen widerfuhr den erfahrenen Touristikern, als sie zu Baubeginn auf eine Wasserader stießen, die sie nun mit 25 Kubik Wasser Tagesmenge für die Einspeisung in die Wärmepumpe nutzen. „Wir sind also zu 100 Prozent strom- und wärmetechnisch autark!“ Zwischenzeitlich wurde auch der gesamte Fuhrpark des Samerhof auf 100 % elektrisch umgestellt.
Herzensprojekt realisiert
„Auf Grund der kurzen Zwischensaison bekommst du so ein Projekt bei Vollbetrieb nicht unter. Das hat uns über die Jahre abgeschreckt, den letzten Schritt zu tun und das Projekt zu realisieren“, gibt Wassertheurer Einblick in die Entscheidung, die Zeiten der Lockdowns zu nutzen und sein langersehntes Vorhaben schlussendlich anzugehen und trotzt der allgemeinen Stimmung in der Branche: „Die Vier-Millionen-Hotelinvestition ist unsere Antwort auf Corona.“
So schlimm die Lockdownphase für die Hotellerie war, die Baufirmen durften weiterarbeiten. „Das brachte den Stein wieder ins Rollen.“ Zwischen den Lockdowns sei es eine extreme Herausforderung gewesen, Tourismus und Umbau unter einen Hut zu bringen. So hat sich mit Corona auch die Situation am Bau verändert: „Würden wir erst jetzt starten, kämen wir auf satte 30 Prozent Mehrkosten.“ Die Krise hätte die Baukosten ordentlich in die Höhe getrieben. Laut Wassertheurer würde man zum jetzigen Zeitpunkt das benötigte Material gar nicht mehr bekommen.
Regional gedacht
Die Kurzarbeit lies aber auch die Baubranche stocken. „So ist auch der junge Ingenieur Stefan Schabus aus unserer Region mit ein Grund, warum wir uns getraut haben“, freut sich Wassertheurer, ihn als Baumeister gewonnen zu haben.
„Er wollte das Ganze mit uns trotz widriger Umstände durchziehen.“ Richtiges Glück im Shutdown hatte die Samerhof-Familie mit den Lagerbeständen der Baumaterialien, da sie generell auf österreichisches Material setzen: „Langjährige Lieferantenpartnerschaften schützten uns auch vor Corona-bedingt extrem schwankenden Tagespreisen. Das ist keine Selbstverständlichkeit!“, möchte sich der Hotelier bei den vielen Mitwirkenden bedanken.
Nonplusultra für alle
Auf dem Areal des ehemaligen Kinderspieleschuppens entstand nun ein Komplex, der mehr Platz für das umfassende All-inclusive-Angebot schafft. Mit dabei sind u.a. neue Fitnessräumlichkeiten,
neue Saunalandschaften mit getrennter „Only Family-Area“, ein zweistöckiger Indoor-Kletterpark und ein Kinderspielhaus auf knapp neun Metern Höhe – alles mit Schallschutz, damit auch Paare ohne Kinder sich wohlfühlen. Indoor kam ein Kinderkino und kinderfreier Business-Raum mit kompletter Infrastruktur hinzu – outdoor begeistert der Samerhof nicht nur mit einer neuen Kinder- und Musikbühne und einem Zirkuszelt auf der Wiese, sondern zusätzlich mit einer ausgebauten rasanten Kartbahn für die ganze Familienbande. Auch der neue Badestrand „FAMILY SEE LOUNGE“ mit Blick auf den Pressegger See zählt zum Nonplusultra-Angebot.