Nach dem ersten Schock über die weltweite Ausbreitung der Covid19-Erkrankung und den folgenden Maßnahmen der Bundesregierung zum Schutz der Bevölkerung seit dem 16. März sei es nun an der Zeit, nach vorne zu blicken und den Neustart der Wirtschaft vorzubereiten. Kärntens Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl: „Nach den Osterfeiertagen werden die strengen Beschränkungen schrittweise gelockert. Rund ein Monat Stillstand in weiten Teilen der Wirtschaft muss genügen, jetzt geht es auch darum, die schlimmsten Auswirkungen der Infektion auf unsere Unternehmen zu begrenzen. Das Hilfspaket der Bundesregierung ist hier europaweit vorbildhaft.“
Planung für „Zeit danach“
Selbstverständlich könne es nicht zielführend sein, sofort alle Beschränkungen aufzuheben, weil das Risiko einer neuerlich ansteigenden Infektionsrate zu hoch sei. Mandl: „Am Beispiel Singapur zeigt sich, was passieren kann, wenn die Lockerung zu rasch vollzogen wird – so sehr wir uns das alle wünschen würden.“ Allerdings könne er sich eine schrittweise Rückkehr in eine neue Normalität vorstellen, deren Planung jetzt beginnen könne, erklärte Mandl: „Ich danke der Bundesregierung und WKÖ-Präsident Mahrer für die klaren Worte. Die werden nicht jedem gefallen, aber jeder kennt sich aus.“
Kärntens Unternehmer stünden nun vor der doppelten Herausforderung, einerseits die noch andauernde Krise zu bewältigen, wozu die Maßnahmen der Bundesregierung in medizinischer und wirtschaftlicher Hinsicht sehr sinnvoll seien. „Aber andererseits können und müssen wir schon den Neustart in konkreten Schritten vorbereiten, damit wir den volkswirtschaftlichen Schaden begrenzen und uns einstellen können auf die Zeit danach.“
Handel aufsperren
Selbstverständlich würden Großveranstaltungen und gemütliches Beisammensein noch länger nicht möglich sein. Aber aus Sicht Mandls ist es besonders begrüßenswert, dass einem ersten Schritt bereits nächste Woche kleinere Handelsbetriebe sowie noch rechtzeitig zur Frühjahrssaison Bau- und Gartenmärkte – selbstverständlich unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften und der Anordnung zum Tragen von Schutzmasken – wieder öffnen könnten. Mandl: „Das Verständnis für den Schutz vor Ansteckung ist jetzt da, die Bundesregierung kann Schritt für Schritt einen Weg zurück aufzeigen und zulassen.“
Sommerbauverbot aussetzen
Auch die öffentliche Verwaltung könne dabei wertvolle Hilfestellung leisten. So schlägt Mandl vor, bereits jetzt die geltenden behördlichen Regelungen zu durchforsten, um Entlastungsmöglichkeiten zu identifizieren und die nötigen juristischen Vorkehrungen zu treffen: „Zum Beispiel sollte man dringend darüber nachdenken, das Sommerbauverbot im Tourismus – zumindest für den Innenausbau – heuer auszusetzen, um antizyklisch agierenden Unternehmen die Möglichkeit zu geben, zu investieren und die Wirtschaft wieder anzukurbeln.“ Darüber hinaus sei die Verwaltung auf allen Ebenen aufgerufen, sämtliche Möglichkeiten zu nutzen, um öffentliche Aufträge, Beschaffungen etc. im Interesse einer Wirtschaftsbelebung vorzuziehen, appellierte Mandl.