Alarmierende Zunahme tödlicher Motorradunfälle in Kärnten: VCÖ fordert drastische Sicherheitsmaßnahmen!

Kärnten -

Die Zahl der tödlichen Motorradunfälle in Kärnten ist im vergangenen Jahr gestiegen. Acht Menschen verloren ihr Leben bei Motorradunfällen, drei mehr als im Jahr 2023. Eine aktuelle Analyse der Mobilitätsorganisation VCÖ, basierend auf Daten der Statistik Austria, zeigt, dass 80 Prozent der tödlichen Motorradunfälle auf Freilandstraßen stattfanden. Besonders auffällig: Unangepasste Geschwindigkeit und Ablenkung sind die Hauptursachen für diese tragischen Ereignisse.

Im Vorjahr ist die Zahl der tödlichen Motorradunfälle in Kärnten gestiegen, acht Menschen kamen mit dem Motorrad ums Leben, um drei mehr als im Jahr 2023, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ.

Freilandstraßen als gefährlichste Unfallstrecken

Im Zeitraum von 2021 bis 2024 kamen in Kärnten insgesamt 20 Menschen bei Motorradunfällen ums Leben. Die Analyse des VCÖ zeigt, dass 80 Prozent dieser Unfälle auf Freilandstraßen passierten, 15 Prozent im Ortsgebiet und fünf Prozent auf Autobahnen und Schnellstraßen. Besonders gefährlich waren Streckenabschnitte mit einem Tempolimit von 100 km/h: Zwei Drittel der tödlichen Unfälle ereigneten sich hier. Laut Polizei wurden zwei Drittel der tödlichen Motorradunfälle im Zeitraum von 2021 bis 2023 von den Motorradfahrern selbst verursacht. Die Hauptursachen waren Ablenkung und zu hohe Geschwindigkeit. In drei Fällen war Ablenkung und Unachtsamkeit der Auslöser, in zwei Fällen zu hohe Geschwindigkeit. Weitere Unfälle wurden durch riskante Überholmanöver, unzureichenden Sicherheitsabstand und Vorrangverletzungen verursacht. Auch bei Unfällen, die durch andere Verkehrsteilnehmer verursacht wurden, spielte zu hohe Geschwindigkeit eine entscheidende Rolle. Vier Motorradfahrer verloren zwischen 2021 und 2023 ihr Leben bei Unfällen, die von den Unfallgegnern verursacht wurden. Auch hier war nicht angepasste Geschwindigkeit die Hauptursache.

VCÖ fordert strengere Maßnahmen zur Reduzierung der Unfälle

Katharina Jaschinsky, VCÖ-Expertin, fordert verstärkte Maßnahmen, um die Sicherheit auf den gefährlichen Freilandstraßen zu erhöhen. „Mit einem Tempolimit von 80 statt 100 km/h, verstärkten Geschwindigkeitskontrollen und dem Rückbau von Raserstrecken könnte die Zahl schwerer Unfälle deutlich gesenkt werden. Dies würde Menschenleben retten“, so Jaschinsky. Zusätzlich müsse die Aufmerksamkeit im Straßenverkehr gesteigert werden. „Unfälle durch Vorrangverletzung und Unachtsamkeit sind häufige Ursachen für Motorradunfälle. Es ist wichtig, dass sowohl Motorradfahrer als auch Autofahrer stets ihre volle Aufmerksamkeit auf das Verkehrsgeschehen richten“, erklärt Jaschinsky.

Fahrverhalten als wichtiger Sicherheitsfaktor

Im Zeitraum 2021 bis 2023 wurden 431 Motorradfahrer schwer und 669 leicht verletzt. Das Risiko für schwere oder tödliche Verletzungen steigt mit der Geschwindigkeit. Der VCÖ erinnert daran, dass durch angepasstes Fahrverhalten das Unfallrisiko und die Schwere von Unfällen reduziert werden kann. Wichtige Regeln sind das Einhalten der Tempolimits, das Vermeiden riskanter Überholmanöver und das Motto „gleiten statt rasen“. Besonders in Kurven und bei schlechten Sichtverhältnissen sei erhöhte Vorsicht geboten. Die Analyse des VCÖ zeigt auch, dass die Altersgruppe der 50- bis 64-Jährigen besonders stark von tödlichen Motorradunfällen betroffen ist. 35 Prozent der Verstorbenen in diesem Zeitraum waren in diesem Alter. Weitere 28 Prozent gehörten der Altersgruppe 31 bis 49 Jahre an, 21 Prozent waren 30 Jahre oder jünger, und 16 Prozent gehörten der Generation 65 plus an.