Die Ausbauprojekte der BIK betreffen so genannte weiße Flecken, „sprich Täler und Dörfer, in denen sich ein Ausbau für einen Privatinvestor nicht lohnt. Diese Gebiete können nur mit öffentlichen Mitteln an den Datenhighway angeschlossen werden. Und wie wichtig schnelles, stabiles Internet ist, haben wir heuer sehr eindrücklich vor Augen geführt bekommen“, so Schaunig.
Ausbauoffensive für Hermagor und Bad Bleiberg
Von der Ausbauoffensive umfasst sind unter anderem Hermagor und Bad Bleiberg. Hermagors Bürgermeister Siegfried Ronacher: „Der Glasfasernetzausbau ist für die Stadtgemeinde Hermagor-Pressegger See aus wirtschaftlicher Sicht sehr wichtig. Die Übertragungen von großen Datenmengen sind gerade in einer Tourismusgemeinde von großer Bedeutung. Da Gäste aus 31 Nationen bei uns ihre Ferien verbringen und diese auch im Urlaub das Internet nutzen, möchten wir eine Vorreiterrolle in unserer Region einnehmen, um im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig zu bleiben.
Zudem ist das Breitband auch auf dem ökologischen Sektor maßgeblich. Durch die Corona-Pandemie werden Konferenzen digital abgehalten, somit können Fahrkilometer und Fahrzeit eingespart werden. Büroarbeit kann bequem im Homeoffice durchgeführt werden und auch Schülerinnen und Schüler sowie Studierende ziehen einen Vorteil daraus. Auch für Betriebe spielt das Breitband eine wesentliche Rolle, denn Standorte in Randregionen sind mit Breitband leichter zu vermitteln.“
Für Glasfaserausbau stark gemacht
In Bad Bleiberg hat sich Bürgermeister Christian Hecher intensiv für einen Glasfaserausbau stark gemacht. „Für mich war schon vor Jahren, als das Thema aufkam, klar, dass das die Zukunft ist und dass wir als Gemeinde alle Anstrengungen unternehmen müssen, um hier vorne dabei zu sein.
In den vergangenen zwei Jahren haben wir unsere Hausaufgaben gemacht, bei Tiefbauprojekten Synergien genutzt und Leerrohre mitverlegt. Aus diesen vielen kleinen Insellösungen entsteht jetzt ein großes Ganzes“, so Hecher. Für die Gesundheits- und Tourismusgemeinde Bad Bleiberg sei die Anbindung an den Datenhighway eine weitere Säule zur Steigerung der Attraktivität. „Wir sind damit bestens gerüstet für den Weg in die digitale Zukunft!“
Alle Einreichungen wurden genehmigt
„Damit, dass von den sechs Projekten, die wir bei Breitband Austria 2020 eingereicht haben, auch wirklich alle sechs genehmigt werden, war eigentlich nicht zu rechnen. Die Zusagen in diesem Ausmaß verstehen wir als Anerkennung für die gute Planung, Aufbereitung und professionellen Einreichung der Projekte.
Die BIK kann nun in noch weit größerem Umfang loslegen als gehofft“, zeigte sich BIK-Aufsichtsratsvorsitzender Markus Hornböck hoch zufrieden und dankte sowohl den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der BIK „für die tolle Projektvorbereitung als auch dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft sowie der Forschungsförderungsgesellschaft für die gute Zusammenarbeit“.
BIK-Geschäftsführer Peter Schark legte die Projekte im Detail dar: „Eine Einreichung betrifft die Sonderrichtlinie Backhaul, dabei geht es darum, sieben Gemeinden in der Region Lieser-Maltatal an einen zentralen Netzknoten anzubinden. Die anderen fünf Projekte aus der Sonderrichtlinie Access erreichen die Ausbauregionen Görtschitztal, oberes Gailtal, oberes Drautal, Villach Land und Lavamünd.“ Im Rahmen aller sechs Projekte wird die BIK 471.000 Laufmeter Neuverlegungsstrecken errichten.
Insgesamt können rund 28.000 Nutzungseinheiten erreicht werden
„Wir erreichen damit in den weißen Flecken rund 6.500 Wohneinheiten. Gemeinsam mit Partnern aus der Privatwirtschaft, die wir ins Boot holen und die parallel die schwarzen Flecken entlang der Routen erschließen, können insgesamt rund 28.000 Nutzungseinheiten erreicht werden“, so Schark.
Das Projekt Görtschitztal ist bereits ausgeschrieben. „Konkret sind zwei europaweite Ausschreibungen im Laufen, eine Bauausschreibung für die BIK-Trassen und eine Investor/Betreiber-Ausschreibung für die schwarzen Flecken und den Betrieb des Gesamtnetzes. Beide Ausschreibungen sollen bis Ende März 2021 mit Zuschlägen abgeschlossen sein“, erläuterte der BIK-Geschäftsführer. Nach diesem Modell werden auch die restlichen fünf Projekte gestartet, die Laufzeit reicht bis Anfang Dezember 2023.
Folgende Gemeinden werden im Rahmend der sechs Ausbauprojekte erreicht: Rennweg, Trebesing, Gmünd, Krems, Malta, Seeboden, Lendorf, Bad Bleiberg, Nötsch, Hermagor, Irschen, Kötschach-Mauthen, Oberdrauburg, Althofen, Brückl, Eberstein, Guttaring, Hüttenberg, Kappel am Krappfeld, Klein St. Paul, St. Georgen am Längsee, Magdalensberg, Lavamünd.