August einer der unfallreichsten Monate in Kärnten

Gailtal -
Der VCÖ ist eine auf Mobilität und Transport spezialisierte, gemeinwohlorientierte Organisation.

Ziel des VCÖ ist ein ökologisch verträgliches, ökonomisch effizientes und sozial gerechtes Verkehrssystem. Eine intakte Umwelt als Lebensgrundlage auch für zukünftige Generationen ist dem VCÖ ein zentrales Anliegen.

Zahlen und Fakten

Seit Jahresanfang kamen in Kärnten bereits 20 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben, um sieben mehr als zur gleichen Zeit des Vorjahres, macht der VCÖ aufmerksam. In den kommenden Wochen heißt es besonders achtsam zu sein. Denn in den vergangenen Jahren passierten im August besonders viele Verkehrsunfälle, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Der VCÖ spricht sich für verstärkte Maßnahmen gegen die Hauptunfallursachen Schnellfahren und Ablenkung. Der Öffentliche Verkehr ist weiter auszubauen, Freizeitziele sollen gut mit Bahn und Bus erreichbar sein.

Traurige Zahlen

15 Tote und 1.302 Verletzte. Das ist die traurige Opferbilanz des Straßenverkehrs in Kärnten im August der vergangenen drei Jahre, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Damit war der August in den letzten drei Jahren jener Monat mit der höchsten Anzahl an Verkehrstoten. Die Gründe für die hohe Anzahl schwerer Verkehrsunfälle im August sind vielfältig. Zum einen gibt es verstärkten Freizeit-, Urlaubs- und Motorradverkehr. Zum anderen kann Hitze die Konzentration und damit die Reaktionsgeschwindigkeit verschlechtern, betont der VCÖ. Auch Übermüdung durch Schlafstörungen infolge der Hitze kann das Unfallrisiko erhöhen. Zudem verleiten scheinbar optimale Fahrbahnverhältnisse zu höherem Tempo, was fatale Folgen haben kann.

Toleranzgrenzen

“Das Bewusstsein, dass Tempolimits einzuhalten sind, ist zu stärken”, stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest. Dazu gehört auch, die zum Teil sehr hohen Toleranzgrenzen beim Überschreiten von Tempolimits zu reduzieren. Im Zuge des Tempo 140 Versuchs auf der A1 Westautobahn zwischen Haid und Sattledt wurde bekannt, dass in Oberösterreich erst ab 159 km/h gestraft wird. Die Toleranzgrenzen sind je nach Bundesland verschieden.  

Hohe Geschwindigkeit

Eine “es darf a bisserl mehr sein”-Mentalität ist bei Tempolimits gefährlich. Gerade bei hohen Geschwindigkeiten machen einige km/h bereits einen sehr großen Unterschied, informiert der VCÖ. Wenn ein Pkw mit 130 km/h bei optimalen Bedingungen – trockene Fahrbahn, sehr gute Reifen und Bremsen – einen Anhalteweg von 101 Metern hat, dann hat dieser bei 140 km/h einen Anhalteweg von 115 Metern und nach 101 Metern noch eine Geschwindigkeit von 57 km/h, mit 155 km/h verlängert sich der Anhalteweg auf 137 Meter und nach 101 Metern beträgt das Tempo noch 92 m/h. Ist die Fahrbahn zwar trocken, aber Reifen und Bremsen nicht im Top-Zustand, dann verlängert sich der Anhalteweg bei 155 km/h auf 158 Meter.   Wer das Motto “gleiten statt rasen”, “Don’t drink & drive” und “Don’t phone & drive” beherzigt sowie aufmerksam und rücksichtsvoll fährt, reduziert das eigene Unfallrisiko. Darüber hinaus ist die Verkehrsüberwachung der Exekutive sehr wichtig, um die Autofahrer und anderen Verkehrsteilnehmer vor Dränglern, Rasern oder Alko-Lenkern zu schützen. “Um die Unfallzahlen in den Sommermonaten zu reduzieren, ist es zudem wichtig, dass beliebte Freizeitziele gut mit Öffentlichem Verkehr erreichbar sind. Denn Bahn und Bus sind um ein Vielfaches sicherer als Pkw, Moped oder Motorrad”, erklärt VCÖ-Sprecher Gratzer. Auch eine gute und sichere Rad-Infrastruktur trägt dazu bei, dass mehr Menschen auf das Fahrrad umsteigen und die Verkehrssicherheit steigt. So soll es zwischen Siedlungen und dem nächsten Ortsgebiet immer eine sichere und gute Radverbindung geben, ebenso zu beliebten Freizeitzielen und Bahnhöfen.