Kärntens Abendgastronomie setzt auf Hygiene – und aktiven Selbstschutz der Gäste

Kärnten -

Kärntens Gastronomie bereitet sich auf die Herbst- und Wintermonate vor, in denen sich das Gästeaufkommen in geschlossene Räume verlagern wird. „Unser gemeinsames Ziel ist es, einen zweiten Lockdown zu verhindern“, bringt es Stefan Sternad, Obmann der WK-Fachgruppe Gastronomie auf den Punkt. „Für unsere Branche wäre es wirtschaftlich untragbar, wieder für Wochen oder Monate schließen zu müssen. Das würde die heimische Gastronomieszene nicht nur erschüttern, sondern wäre das Ende für viele Betriebe.“

Symbolfoto


Erreichen könne man dieses Ziel aber nur gemeinsam. „Wirte und Gäste müssen an einem Strang ziehen. Ohne die Mithilfe unserer Gäste werden wir diese schwierige Zeit nicht meistern können“, sagt der Wirtesprecher. Wie genau, steht im Mittelpunkt der neuen Kampagne „Sicher durch die Nacht“, die sich speziell an die Gäste der Kärntner Abendgastronomie richtet. Auf Plakaten und in Medienberichten werden die wichtigsten Maßnahmen „getrommelt“.

So soll das Bewusstsein für deren Bedeutung geschärft – und damit ein weiterer Lockdown verhindert werden. „Wirte können durch Lüften, Flächendesinfektion und Hygienemaßnahmen einen wichtigen Teil beitragen. Wir brauchen aber auch die Hilfe der Gäste. Indem sie Mindestabstände und Hygieneregeln einhalten, können wir die Infektionszahlen niedrig halten. ‚Aktiver Selbstschutz‘ aller Beteiligten ist das Gebot der Stunde“, ist Sternad überzeugt.

Bedeutung der Abendgastronomie

Gleichzeitig soll mit der Kampagne auch die Bedeutung der Abendgastronomie hervorgehoben werden. In Kärnten gibt es rund 140 Gastronomiebetriebe, die den Großteil ihrer Umsätze nach 22 Uhr erwirtschaften. Sie beschäftigen mehrere hundert Mitarbeiter und sind ein wichtiger Teil der Tourismuswirtschaft, der sowohl von Gästen als auch Einheimischen geschätzt wird.

Die Fachgruppe empfiehlt ihren Mitgliedern außerdem, Gäste auf die Corona-App des Roten Kreuzes hinzuweisen. Deren Nutzung sei sowohl für Wirt als auch Gast wesentlich effektiver als das Führen von Gästelisten, die lediglich freiwillig auszufüllen sind und nicht auf ihre Richtigkeit kontrolliert werden können.

Im Hintergrund setzt sich die Fachgruppe auf höchster Ebene für eine Erweiterung der Sperrstunde sowie die Einführung eines Unternehmerlohns für all jene ein, die ihre Betriebe derzeit nicht betriebswirtschaftlich führen können. „Wenn keine Umsätze erzielt werden können, muss es zumindest eine Mindestsicherung für Unternehmer geben“, fordert der Fachgruppenobmann.