Einiges an Licht, aber auch einiges an Schatten attestiert Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser den heute von Bundeskanzler Sebastian Kurz präsentierten weiteren Lockerungen der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. Positiv bewertet Kaiser den von ihm geforderten weitestgehenden Wegfall des verpflichteten Mund-Nasenschutz sowie die auch von ihm angeregte Aufhebung der 4-Personen-Regel und die Ausweitung der Sperrstunde im Gastronomiebereich. „Dass die Bundesregierung diesen Forderungen, wie zuvor auch schon anderen, wie beispielsweise der Erhöhung der Teilnehmerzahl bei Hochzeiten und Begräbnissen, nachkommt, ist im Interesse der Bevölkerung erfreulich. Es zeigt, dass steter Kärntner Tropfen den Stein der Bundesregierung offenbar doch höhlt und macht zuversichtlich für die Zukunft“, so Kaiser. Einig ist sich Kaiser mit der Bundesregierung, dass Hausverstand und Eigenverantwortung mehr und mehr Gewicht bekommen sollen, ebenso wie das Einhalten des notwendigen Abstandes.
Fitnessstudios ok, aber kein Turnunterricht?
Unverständnis und Enttäuschung äußert der Landeshauptmann, dass die Bundesregierung weiterhin kein regional differenziertes Vorgehen ermögliche. „Warum in einem Bus oder einem Zug in Kärnten mit nur ganz wenigen Fahrgästen, vor allem im Falle von Schulkindern, weiterhin und trotz großem Abstand Maskenpflicht besteht, ist mit Hausverstand nicht zu erklären“, so Kaiser. Kritik übt er weiters daran, dass die Bundesregierung Schulkindern weiterhin den Turnunterricht untersagt: „Fitnessstudios dürfen aufsperren, aber Kinder dürfen während des Schulunterrichts nicht einmal im Freien ihren Bewegungsdrang ausleben!“ Das sollte die Bundesregierung im Rahmen der Schulautonomie ermöglichen.
Dass es auch im Bereich des Sports weiter keine Lockerungen für andere Mannschaftssportarten, insbesondere auch im Nachwuchsbereich, gibt, ist für Kaiser ebenso unverständlich. „Hier ist eine klare Abwägung zu treffen, bei der vor allem der Gesundheitsaspekt durch Bewegung Sicherheitsüberlegungen vielfach überwiegt.“
„Ich appelliere weiter an die Bundesregierung, sich regional differenzierte, konstruktive Lockerungsvorschläge, wie ich sie für Kärnten eingebracht habe, genau und ohne mögliche taktische Überlegungen rein im Interesse der Bevölkerung auf Realisierbarkeit zu prüfen“, so Kaiser der abschließend darauf verweist, wie wichtig es ist, einen öffentlichen Diskurs über bestehende Maßnahmen bei unterschiedlichen Entwicklungen zu haben.