Naturparke ziehen beim Klimawandel an einem Strang

Kärnten -

Österreichs Naturparke formieren sich, um dem Klimawandel zu begegnen. Zusammen mit dem Land Kärnten wurde nun die strategische Vorgehensweise ausgelotet.

Dobratsch


Mit den Augen eines Besuchers betrachtet, sind die Naturparke die schönsten Landschaften Österreichs. Doch es gibt zwei besonders große Herausforderungen für diese Natur- und Kulturlandschaften: den Rückgang der Biodiversität und den Klimawandel. Diese Veränderungen haben massive ökologische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Folgen. Zudem sind beide Entwicklungen eng miteinander verwoben.

Kleiner Naturpark Bus                                                                                                           (c) Hannes Kohlmeier


Seit Jahren setzen die 47 Naturparke gezielte Maßnahmen, um die Biodiversität zu schützen. Auch zum Klimawandel setzen sie bereits Aktivitäten: Neben Bewusstseinsbildung setzt man etwa auf klimaschonenden Mobilitätskonzepte – wie in den Kärntner Naturparken Dobratsch und Weissensee. Hier wird auf die umweltfreundliche Anreise und die Verkehrsberuhigung Wert gelegt. Das Angebot reicht vom „Bahnhofsshuttle“ über die Naturpark-Busse bis hin zu Radverleihstationen. Mit diesen Angeboten wird ein aktiver Beitrag zur CO2-Reduktion und somit zum Klimaschutz geleistet.

Klimastrategie


Um diese Bemühungen österreichweit künftig zu bündeln und besser aufeinander abstimmen zu können, entwickeln die Österreichischen Naturparke nun gemeinsam eine Klimastrategie. In dieser werden verschiedene Ansatzpunkte aufgezeigt, was diese Schutzgebiete aktiv zum Klimaschutz und der Klimawandelanpassung beitragen können. In Kärnten haben die Naturparke nun gemeinsam mit Vertretern des Landes Kärnten und der Naturpark-Gemeinden Villach und Weissensee diesen Erarbeitungsprozess gestartet. Dabei wurde deutlich, dass beim Thema Klimawandel die Zusammenarbeit verschiedener Bereiche unumgänglich ist, um Synergien zu nutzen, mögliche Konflikte zu bedenken und entsprechende Lösungsansätze zu entwickeln. Das große Netzwerk der Naturparke wird dabei eine zentrale Rolle spielen – von Naturpark-Guides über landwirtschaftliche Betriebe bis hin zu Kindern und Jugendlichen an Naturpark-Schulen.


„Naturparke sind die Vorzeigeregionen im Sinne eines Zusammenspiels von Naturschutz, Regionalentwicklung, Bildung und Erholung. Sie nehmen auch im Klimaschutz eine Vorreiterrolle ein. Ich unterstütze die Initiative einer gemeinsamen Strategieentwicklung“, so Kärntens Naturpark-Referentin LR.in Sara Schaar.

Naturparke in Kärnten – Daten und Fakten


In Österreich gibt es 47 Naturparke, die Naturparke Dobratsch und Weissensee sind zwei davon. Hier leben rund 77.000 Menschen in einer der sechs Naturpark-Gemeinden. In diesen engagieren sich viele, teils ganz unterschiedliche Akteure für die wunderschönen Landschaften und die darin beheimatete Tier- und Pflanzenwelt. So gibt es alleine in Kärnten insgesamt acht zertifizierte Naturpark-Schulen und -Kindergärten. Auch 25 landwirtschaftliche Betriebe in diesen Regionen arbeiten auf Grundlage einer Vereinbarung eng mit den Naturpark-Managements zusammen und schreiben Nachhaltigkeit groß. Nicht zu vergessen sind die unzähligen Personen, die in der Naturvermittlung tätig sind oder sich in den Naturpark-Büros und Vereinen engagieren.