Prozessstart nach tödlichem Schuss in Spittaler Kaserne: Staatsanwaltschaft schließt auf Tötungsvorsatz

Spittal an der Drau -

Nach einem tödlichen Vorfall in der Türk-Kaserne in Spittal an der Drau im Oktober 2024 beginnt heute, Mittwoch, dem 4. Juni 2025, am Landesgericht Klagenfurt der Prozess gegen einen 20-jährigen Grundwehrdiener. Die Staatsanwaltschaft wirft dem jungen Mann des Mordes vor. Der Angeklagte selbst definiert das Vorhaben als einen tragischen Unfall.

Im Oktober vergangenen Jahres kam es in der Türk-Kaserne in Spittal an der Drau zu einem tragischen Vorfall. Heute, Mittwoch 4. Juni 2025 startet der Prozess am Landesgericht Klagenfurt gegen jenen 20-Jährigen, der dabei den tödlichen Schuss abgesetzt haben soll.

Todesschuss im Wachlokal – 21-Jähriger stirbt trotz Notversorgung

Der Schuss fiel am Nachmittag des 22. Oktober 2024 im Wachraum der Kaserne, wo der nun angeklagte Soldat an diesem Tag eingeteilt war. Ein 21-jähriger Kamerad betrat den Raum, es kam zu einem kurzen Gespräch – der genaue Inhalt ist laut Anklageschrift unklar. Bekannt ist, dass sich die beiden Männer vor ihrem Wehrdienst nur oberflächlich kannten. Während des Wortwechsels soll der 20-Jährige plötzlich seine Dienstwaffe aus dem Holster gezogen und den Abzug betätigt haben – zu diesem Zeitpunkt war der Lauf auf die Brust des etwa zwei Meter entfernten Kameraden gerichtet. Das Projektil durchschlug den Brustkorb. Trotz sofortiger notärztlicher Hilfe verstarb der 21-Jährige wenig später im Klinikum Klagenfurt an einem Lungendurchschuss.

Unfallversion überzeugt Staatsanwaltschaft nicht

Für die Staatsanwaltschaft lassen vorliegende Gutachten auf Tötungsvorsatz schließen. Die geschilderten Abläufe wirken laut Anklage konstruiert und wenig glaubwürdig. Die Verhandlung findet heute unter dem Vorsitz von Richter Dietmar Wassertheurer statt und ist für den gesamten Tag angesetzt.