Im Schnitt verursachen Personenmobilität und Gütertransport in Österreich pro Einwohnerin und Einwohner 2,67 Tonnen CO2. Doch zwischen den Bundesländern sind die Unterschiede bei der Klimabilanz des Verkehrs sehr groß, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Pro Kopf verursacht der Verkehr im Burgenland mit 3,21 Tonnen die höchsten CO2-Emissionen, dahinter folgen Niederösterreich (3,08 Tonnen) und Kärnten (3,02 Tonnen) , informiert der VCÖ.
VCÖ-Analyse
Die VCÖ-Analyse zeigt, dass es auch bei der Zunahme der CO2-Emissionen des Verkehrs große Unterschiede zwischen den Bundesländern gibt. In Wien gab es seit dem Jahr 1990 eine Zunahme um 0,31 Tonnen CO2 pro Einwohnerin und Einwohner, österreichweit war die Zunahme mit 0,90 Tonnen rund dreimal so hoch wie in Wien. In Kärnten stiegen die CO2-Emissionen des Verkehrs mit 1,18 Tonnen pro Kopf am zweitstärksten, nur im Burgenland war die Zunahme mit 1,34 Tonnen noch höher, berichtet der VCÖ.
CO2-Emissionen
Die CO2-Emissionen des Verkehrs sind in Österreich in den vergangenen vier Jahren statt zu sinken weiter gestiegen. Das Wegener Zentrum der Universität Graz rechnet für heuer mit einer weiteren Zunahme der vom Verkehr verursachten klimaschädlichen Emissionen. “Um das von der vergangenen Bundesregierung beschlossene Klimaziel für das Jahr 2030 zu erreichen, muss österreichweit der Pro-Kopf CO2-Ausstoß des Verkehrs auf 1,7 Tonnen sinken. Dieses Ziel ist erreichbar, jedoch nur mit einem umfassenden Klimaschutzpaket”, macht VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen aufmerksam.
Bundesregierung gefordert
Der VCÖ sieht die kommende Bundesregierung gefordert, mehr Investitionen für den Ausbau des Öffentlichen Verkehrs und der Rad-Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Wer in Österreich mit der Bahn statt mit dem Auto fährt, reduziert im Schnitt die CO2-Emissionen um 93 Prozent, wie Daten des Umweltbundesamts zeigen. Bus statt Pkw bringt eine Reduktion um immerhin 76 Prozent. Österreichs 124 regionale Zentren sollen in Zukunft sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein, betont der VCÖ. Für dünner besiedelte Regionen sind flexible, nachfrageorientierte Angebote nötig, wie Gemeindebusse und Anrufsammeltaxis.
Dazu VCÖ-Expertin Rasmussen
“Die Infrastrukturpolitik ist endlich in Einklang mit den Klimazielen zu bringen. Statt Autobahnausbau braucht Österreich ein dichteres Schienennetz und mehr Radwege”, stellt VCÖ-Expertin Rasmussen fest.
Zudem sind umweltschädliche Förderungen und Subventionen, die allein im Verkehrsbereich laut WIFO deutlich mehr als zwei Milliarden Euro pro Jahr betragen, rasch abzubauen. Vorrangig ist aus Sicht des VCÖ die Abschaffung der Steuerbegünstigung von Diesel und der privaten Nutzung von Firmenwagen.
- Rückfragen: VCÖ-Kommunikation Christian Gratzer (01) 8932697, (0699) 18932695
VCÖ: Verkehr im Burgenland mit höchstem CO2-Ausstoß pro Einwohner
- (CO2-Emissionen des Verkehrs pro Einwohner im Jahr 2017 (aktuellste Daten), Änderung pro Einwohner seit dem Jahr 1990)
- Burgenland: 3,21 Tonnen CO2 (plus 1,34 Tonnen)
- Niederösterreich: 3,08 Tonnen CO2 (plus 1,06 Tonnen)
- Kärnten: 3,02 Tonnen CO2 (plus 1,18 Tonnen)
- Oberösterreich: 2,99 Tonnen CO2 (plus 1,10 Tonnen)
- Steiermark: 2,86 Tonnen CO2 (plus 1,10 Tonnen)
- Salzburg: 2,73 Tonnen CO2 (plus 1,02 Tonnen)
- Tirol: 2,63 Tonnen CO2 (plus 0,96 Tonnen)
- Vorarlberg: 2,49 Tonnen CO2 (plus 0,73 Tonnen)
- Wien: 1,77 Tonnen CO2 (plus 0,31 Tonnen)
- Österreich: 2,67 Tonnen CO2 (plus 0,90 Tonnen)
Quelle: Umweltbundesamt, VCÖ 2019