Die Risiken von öffentlichem WLAN

Wie man kostenloses Internet sicher nutzt, ohne die eigene Sicherheit zu gefährden

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Ganz egal, ob wir Freunde und Familie auf dem Laufenden halten, Musik genießen oder Nachrichten konsumieren möchten: Unser Leben findet online statt. Klar also, dass unsere Augen automatisch leuchten, wenn wir unterwegs öffentliche WLAN-Netze entdecken. Dass mit dem kostenlosen Internet Gefahren einhergehen, bemerken wir allerdings häufig erst, wenn es bereits zu spät ist. Wir haben uns angesehen, auf was unbedingt zu achten ist, wenn unser mobiler Begleiter mit dem World Wide Web gekoppelt wird.


Wie sicher ist öffentliches WLAN?

Eine dauerhafte Verbindung zum Internet ist längst obligatorisch. Aus genau diesem Grund freuen wir uns in Zügen, auf Camping-Plätzen oder im Hotel der Wahl über die Möglichkeit, einen kostenlosen Hotspot nutzen zu dürfen.

Sicherheitslücken sind dabei jedoch genauso üblich. Selbst ohne große Hacker-Fähigkeiten ist es möglich, den Datenstrom abzufangen und Schaden anzurichten. Denken Sie nur daran, wie sorglos Sie WhatsApp nutzen, sich in Ihren E-Mail-Account einloggen, vielleicht sogar schlüpfrige Unterhaltung wahrnehmen.

Die Sicherheitsvorkehrungen in öffentlichen WLAN-Netzen sind rudimentär. Es ist deshalb nötig, eigene Maßnahmen zu treffen, um im Nachhinein keine Überraschungen zu erleben. Letztendlich können wir selbst entscheiden, wie groß das Risiko ausfällt.

Tipps für mehr Sicherheit im WLAN-Netz

Die gute Nachricht vorweg: Sie müssen keineswegs ein Profi sein, um Ihr Smartphone oder das Notebook vor der Einsicht unbefugter Dritter zu schützen. In der Regel genügen gängige Schutzmechanismen, um Hackern die rote Karte zu zeigen. Wir stellen fünf von ihnen vor.

VPN-Dienst

Hacker mögen clever sein. Viele von ihnen haben jedoch keine Geduld. Dementsprechend genügt oftmals die kleinste Hürde, um von einem potenziellen Ziel abzuweichen und ein anderes zu fokussieren. Ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) hilft Ihnen bei der Verschlüsselung Ihrer Online-Aktivitäten und sorgt gleichzeitig dafür, dass Dritte Ihre Daten zunächst aufwändig auswerten müssten – ohne die Garantie, letztendlich mit ihnen arbeiten zu können. Ein eigener VPN-Server kostet Geld. Allerdings existieren auch kostenlose Alternativen, die im Handumdrehen installiert sind und zur Grundausstattung Ihrer Geräte gehören sollten.

Firewall und Virenscanner

Im 21. Jahrhundert wissen Hersteller selbstverständlich darum, dass der Diebstahl von Daten ein lukratives Geschäft darstellt. Deshalb verfügen sie über eigene Schutzmechanismen, die Sie auf Gefahren hinweisen. Das Windows-System ist nicht gut gesichert, es ist anfällig für Trojaner, Keylogger und andere. Halten Sie Ihr kostenloses Antivirenprogramm für Windows auf dem neuesten Stand und die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Passwörter in einem öffentlichen WLAN-Netzwerk abgefangen werden, sinkt drastisch. Eine Firewall ist nicht perfekt, aber ein weiteres Hindernis für Übeltäter, die Ihnen an die digitale Wäsche wollen.

HTTPS-Verschlüsselung

HTTPS steht für „Hypertext transfer protocol secure“. Es handelt sich dabei um ein Protokoll, das die Datenübertragung zwischen Browsern und Websites regelt. Achten Sie darauf, dass Sie unterwegs ausschließlich auf Seiten surfen, die auf diese Verschlüsselung zurückgreifen. Ihre persönlichen Daten sind somit gar nicht erst einsehbar, können also weder von Hackern noch Website-Betreibern missbraucht werden. Ihr Browser teilt Ihnen in der Regel mit, wenn die besuchten Websites Sicherheitslücken aufweisen. Dennoch sollten Sie hin und wieder überprüfen, ob die zeitgemäße Verschlüsselung vorliegt.

Datenfreigabe deaktivieren

Die Menge an Daten, die wir unserem Smartphone-Begleiter anvertrauen, ist riesig. Wir speichern Bilder, Mails, Online-Konversationen, unsere besuchten Websites und angefertigten Texte. Ihr ganzes Leben lässt sich anhand Ihrer Handynutzung nachvollziehen und rekonstruieren. Im schlimmsten Fall sind selbst Kontodaten und Passwörter einsehbar.

Grundsätzlich ist das Speichern von Daten nicht problematisch – immerhin sind Ihr Handy oder Laptop privat. Per aktivierter Datenfreigabe lassen sich allerdings sämtliche Details ergaunern, ohne dass Sie Wind davon bekommen. Zum Glück ist im Rahmen der verschiedenen Betriebssysteme vorgesorgt: Über die Systemsteuerung können Sie im Handumdrehen die automatische Datenfreigabe deaktivieren. Denken Sie daran, wenn Sie sich in einem unbekannten Netzwerk das erste Mal mit dem Internet verbinden.

Online-Aktivität einschränken

Der Gedanke daran, auch nur eine Sekunde offline zu sein, scheint auf den ersten Blick absurd. Wozu ein öffentliches Netzwerk betreten, um dann gar nicht erst von seinen Vorzügen zu profitieren? Das Ziel ist jedoch ein anderes. Nutzen Sie das WLAN, wann immer Sie neue WhatsApp-Nachrichten einsehen, Ihre E-Mails checken oder ein Video auf YouTube sehen möchten. Schalten Sie es aber aus, wenn Sie im Anschluss eine Dusche nehmen, ein Buch lesen oder in aller Ruhe Ihr Frühstück essen. Ihr mobiles Endgerät tauscht auch dann Daten aus, wenn es gar nicht genutzt wird. Wenn Sie das WLAN jedoch regelmäßig deaktivieren, ist es Hackern weniger einfach möglich, Zugriff zu Ihren Daten zu erhalten.