Das Rote Kreuz bietet die vielfältigsten Möglichkeiten einer Mitarbeit in all seinen Leistungsbereichen – für jeden Freiwilligen gibt es quasi die richtige Jacke, die er oder sie sich für den Einsatz überziehen kann. Ob jemand sich in der Jugendarbeit oder in der Arbeit mit Senioren engagieren will, ob jemand an der Mitarbeit im Katastrophenhilfsdienst oder an der Erweiterung seiner eigenen sozialen Kompetenz interessiert ist, vielleicht möchte sich jemand ganz klassisch im Bereich des Rettungsdienstes einbringen – dem Roten Kreuz ist jedes Talent willkommen.
Heute begleitete ich Lukas Smeritschnig, einen beruflichen Sanitäter und Valentina Teubenbacher, freiwillige Rettungssanitäterin, durch den Tag. Nach dem ersten Einsatz bei einem Krankentransport, bei der Valentina die Bewohnerin eines Altenwohnheimes zum Facharzt begleitete, erzählt sie mir, wie sie zum Roten Kreuz gekommen ist. Ihr Opa, so erzählt sie, musste durch seine Erkrankung immer wieder die Dienste des Roten Kreuzes in Anspruch nehmen. Da kam ihr der Gedanke, einmal nachzufragen, ob es möglich wäre, eventuell einmal zwei Tage schnuppern zu dürfen. Da war sie gerade 17 Jahre alt. Sofort verliebte sie sich in diese Tätigkeit. Der Umgang mit Menschen aller Altersgruppen faszinierte sie. So entschied sie sich für die Ausbildung zur Rettungssanitäterin. Valentina hat gerade die Lehre zur Hotel- und Gastgewerbeassistentin abgeschlossen und ist während ihrer Ausbildung schon immer als freiwillige Rettungssanitäterin beim Roten Kreuz mitgefahren und will dies auch weiterhin tun. Auf die Frage nach ihren Aufgaben erzählt sie, dass neben dem Begleiten von Krankentransporten sowie akuten Einsätzen und Dokumentation es wichtig ist, für die Patienten, die sich oft in Ausnahmesituationen befinden, da zu sein und ihnen psychisch zur Seite stehen.
Heimtransport von der Dialyse
Schon steht die nächste Fahrt an. Eine Dame ist in Villach von der Dialyse abzuholen. Die beiden kennen sich schon von vorhergegangenen Transporten und eine gewisse Vertrautheit und Freude ist spürbar. Kurze Mittagspause, die dann von einem weiteren Einsatz unterbrochen wird. Ein Transport in das LKH Villach, Neurologie. Liegend, auf Grund von akuten Schmerzen. PatientInnentransporte finden ausschließlich mit Mund-Nasen-Schutz statt. Nach einem weiteren Heimtransport von zwei Patientinnen aus dem Klinikum neigt sich der Dienst dem Ende zu.
Ich habe die passende Jacke gefunden
„Jedem, der gerne mit Menschen arbeitet, kann ich nur empfehlen, zum Roten Kreuz zu kommen. Man bekommt von den Patienten so viel zurück, sei es ein Lächeln oder ein Dankeschön, dass man für sie da war. Es gibt nichts Schöneres. Ich habe die passende Jacke gefunden und gebe sie gerne weiter“, schwärmt Valentina Teubenbacher. Ihr Herz schlägt für den sozialen Bereich. Es war ein langer und voll ausgelasteter Tag mit vielen gefahrenen Kilometern, wo ich auch die Reaktionen der Autofahrer beobachten konnte, die sehr oft unsicher sind, wie sie sich verhalten sollten, entdecken sie im Rückspiegel ein Einsatzfahrzeug. Auch Katharina Meschik, die 2009 der Jugendgruppe in Villach beigetreten ist, und sehr bald das Ziel ins Auge fasste, Rettungssanitäterin zu werden, „weil es schön ist anderen Menschen zu helfen“, finde ich heute als freiwillige Mitarbeiterin auf der Bezirksstelle vor. 2015 machte sie die Ausbildung und lernte dabei ihren Freund Marcel Maier kennen und lieben. Marcel kam über den Zivildienst zum Roten Kreuz und hat unmittelbar nach Beendigung des Zivildienstes gleich den ersten freiwilligen Dienst gemacht, zusammen mit seiner Katharina. Auch ihm liegen „das Helfen und der soziale Beitrag für die Gesellschaft“ am Herzen. Auch sie haben die passende Jacke gefunden und tragen sie mit Stolz.