Nach abgeschlossener Lehre bei der Klagenfurter Firma Kostwein kehrte Adolf Kanzian nach neun Jahren ins Gailtal zurück und startete mit einem Schrotthandel in die Selbständigkeit. Mangels wintertauglichem Fahrzeug entwickelte sich ein lukratives Winter-Zusatzgeschäft zum Schrotthandel: Zahlreiche Firmen und vor allem die Bauern im Tal benötigten Schweißer-Arbeiten, vor allem Edelstahlverarbeitung – vom Fleischtisch bis zum Käsekessel.
Metall – Verarbeitung – Design
Das Schlossergewerbe hat er nach sechs Jahren Selbständigkeit angemeldet. Seither werden im Betrieb hauptsächlich Edelstahlmöbel, Geländer, Stiegen, Wendeltreppen gefertigt, auch verschiedene Kunstprojekte. Maschinenteile, Reparaturen für Landmaschinen, Wohnmöbel aus Metall sowie Unterbauten für Tischler, Gartenzäune, einfache Maschendrahtzäune, Abgrenzungen, Absicherungen, die beliebten Edelstahlzäune, mit Sichtschutz aus Streckmetall fertigt der kreative Metallbauer mit tatkräftiger Unterstützung von Geselle Tobias Wurmitsch und Lehrling (3. Lehrjahr) Mario Schaller. Auf selbstausgebildete Mitarbeiter ist einfach Verlass!
Spezialanfertigung: Käsekessel
Zu Adolf Kanzians Spezialität haben sich die individuell konstruierten Käsekessel entwickelt: Die Einzelanfertigungen nach Kundenwunsch sind je nach Vorstellung mit Holz, Gas oder Strom beheizbar, erhitzen den Käse dank Innen- und Außenmantel im Wassserbad bis zu 90 Grad. Verkauft werden die beliebten Kessel übers Internet nach Niederösterreich, Tirol, Vorarlberg, nach halb Europa, und sogar ins Käseland Schweiz. Gute Qualität wird eben geschätzt!
Herausforderung Edelstahl
Zu 90 % verarbeitet Adolf Kanzian in seinen Werkstätten Edelstahl, zu 10% herkömmlichen Stahl (schwarzes Material: S235 JR, also rostenden Stahl). Beispielsweise bei Stiegen, Stiegenwangen oder Geländern kommt das schwere, schwarze Material zum Einsatz. Die Herausforderung bei der Verarbeitung ist nun, dass die beiden Materialien weder im selben Raum noch mit denselben Werkzeugen verarbeitet werden dürfen, weil Partikel des schwarzen Stahls sich nur zu leicht auf den Edelstahl übertragen. Daher führt Adolf Kanzian – weit und breit als Einziger – zwei getrennte Werkstätten, die mit zwei Türen voneinander getrennt sind, mit zwischengeschalteter Schmutzschleuse. Alles bleibt an seinem Fleck, eine Verunreinigung des Edelstahls ist ausgeschlossen – einzigartig!