Internationale Vorbilder zeigen, wie’s geht
Länder wie die Niederlande und Dänemark zeigen mit dichten, sicheren Radwegenetzen, wie Kinder sicher und regelmäßig mit dem Rad zur Schule gelangen können. In Österreich besteht Aufholbedarf: Der Spitzenwert liegt in Vorarlberg mit 26 Prozent, Kärnten liegt leicht über dem Bundesdurchschnitt. VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky betont, dass mehr Verkehrsberuhigung, sichere und durchgängige Radwege sowie Schulstraßen vor Bildungseinrichtungen notwendig seien. So könne Kindern nicht nur mehr Eigenständigkeit ermöglicht, sondern auch Bewegungsmangel entgegengewirkt werden. Laut Sozialministerium erfüllen nur zehn Prozent der Mädchen und 20 Prozent der Buben die empfohlene tägliche Bewegungsdauer. Aktive Schulwege – ob zu Fuß oder mit dem Rad – könnten hier Abhilfe schaffen und gleichzeitig Eltern entlasten. Eine aktuelle Studie des Instituts für Sportwissenschaften an der Universität Innsbruck empfiehlt für Kinder und Jugendliche ein aktives Mobilitätsverhalten, bei dem möglichst oft Alltagswege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Ein weiterer positiver Aspekt: Eltern werden von Hol- und Bringdiensten entlastet. Bis zwölf Jahren können Kinder in Begleitung einer Person, die mindestens 16 Jahre alt ist, mit dem Rad im öffentlichen Straßenverkehr fahren. Ab zwölf Jahren können sie alleine Radfahren, mit absolvierter Fahrradprüfung bereits früher, nämlich bei Besuch der 4. Volksschulklasse mit neun Jahren oder ab zehn Jahren. Für Kinder bis zwölf Jahren besteht Radhelmpflicht.
Kidical Mass setzt Zeichen für sichere Radwege
Am Samstag findet in zehn österreichischen Städten, darunter Klagenfurt, eine „Kidical Mass“ statt – eine gemeinsame Radtour von Kindern und Eltern, die auf sichere Radinfrastruktur für Kinder aufmerksam machen will.