„Buckeln“ für die Umwelt

Kötschach-Mauthen -
Auch in diesem Jahr organisierte die Alpenvereinssektion Obergailtal-Lesachtal in Zusammenarbeit mit der Alpenvereinsjugend eine einwöchige Umweltbaustelle auf dem Blumenberg Mauthner Alm und rund um die Zollnersee Hütte. Neunzehn junge Leute aus allen Teilen Europas schufteten und schwitzten für die Erhaltung der Blumenpracht und der Wanderwege rund um das Bergsteigerdorf  Mauthen. Hier ein Bericht der 14 weiblichen und 5 männlichen Teilnehmer, die den vier Betreuern der Sektion zur Hand gingen.

Coole Truppe - das war die Umweltbaustelle 2019!
Sonntag, 7 Juli 2019: Es war einmal ein Sonntag im Juli, als zahlreiche junge Leute von Nah und Fern in das Herz der Südalpen reisten und dabei so manches Wetterextrem durchquerten. Schon auf dem Weg wurden die ersten Bekanntschaften geschlossen und gleich nach der Ankunft wagten die ersten den Sprung ins kühle Nass des dem ÖAV-Jugendzentrum angeschlossenen Naturschwimmbads. Nach einem zünftigen Abendessen im Hotel Erlenhof wurden Werwölfe gejagt und der Abend bei einem knisternden Lagerfeuer vollendet. (Peter, Kathi A., Michaela und Paula)

Genussvolles Arbeiten

Montag, 8. Juli 2019: Schon früh ging es hoch hinauf in das Blumenparadies der Mauthner Alm. Um diese unfassbare Schönheit zu pflegen, rückten gleich zwei Teams aus. Eine Gruppe schwärmte aus, um die Almwiesen zu mähen und anschließend das Heu tatkräftig zusammenzurechen. Eine weitere Schar beschäftigte sich hingegen mit den Wanderwegen. Diese benötigten einen neuen Schliff. Die Wege wurden verbreitert und aufwändig mit Spitzhacken bearbeitet. Somit ermöglichten unsere Teams einen attraktiveren Aufstieg zur Alm und ein genussvolles Wandererlebnis. Zwei besonders kräftige Männer schlugen an jenem Tag einen ganz anderen Weg ein. Die Spielboden Alm mit malerischer Aussicht auf den Karnischen Hauptkamm war der Ausgangspunkt für den Einsatz entlang des Karnischen Höhenweges 403.Während sich einer, ausgerüstet mit der Motorsense auf den Weg machte, um überschüssiger Vegetation entlang des Wegrandes zu Leibe zu rücken, brach der andere Richtung Polinik auf, um mit Betreuer Andi Wegmarkierungen aufzufrischen und Schilder instand zu setzen. Nach einigen arbeitsreichen Stunden, in denen gute Fortschritte erzielt wurden, begann sich das Wetter zu verschlechtern und die Männer machten sich auf den Rückweg ins Camp. An diesem herrlichen Tag realisierten wir alle, dass die Entscheidung, in das Bergsteigerdorf Mauthen zu reisen, eine gute war. (Peter, Kathi A., Michaela und Paula)

Neue Wege gehen

Dienstag, 9. Juli 2019: Zweiter Tag, Wegesanierung. Die Gruppe wird gespalten. Die einen machen das fertig, was vom Vortag liegen geblieben ist, die anderen zerpflügen den steilen Aufstieg. Zu Mittag treffen sich alle am Gipfelkreuz, um sich inmitten der Wolkendecke zu stärken. Nach kurzem Abstieg schmeißen wir uns mit den Mahd-Leuten nochmals aufs Ohr. Dann geht es weiter zum Rundgang. Die Almautobahn ist bald fertig. Die Heuformation ist in selber Form wie gestern am Start. Das meditative Heuzusammenrechen geht heute schon besser und schneller voran, im Steilhang wie von selbst. In der Mittagspause treffen wir die Wegsanierer und chillen eine Stunde in der Sonne.  Danach genießen wir zum ersten Mal die Rundsicht vom  Mauthner Alm Gipfelkreuz, bevor wir noch eine vergnügliche Nachmittagsschicht einlegen. Wir kommen dem englischen Rasen immer näher. Das Spezialkommando Andi 1, Peter und Stefan waren schon unterwegs zum Einsatzziel, als die anderen noch gar nicht richtig munter waren. Angekommen, raste der Andi mit Wegetafel und Werkzeug schon Richtung Köderkopf. Dahinter schleichend die Mähformation, einer links, einer rechts, ausgestattet mit dröhnenden Motorsensen. Mystisch ziehen die Wolken an uns vorbei, die Luft wird immer feuchter, bis es schließlich zu regnen beginnt. Im Laufschritt kommt unser Fahrer Andi vom Berg. Am Rückweg wird die getane Arbeit begutachtet und anschließend das warme Auto genossen. Der Dienst des Dienstages wurde erfüllt. (Stefan, Marvin und Katharina)

Freizeit genießen

  Mittwoch, 10. Juli: Am Mittwoch war unser freier Tag. Die Gruppe war sich schnell einig, das traumhafte Bergwetter zu nutzen und wandern zu gehen. Der Großteil der Gruppe wagte sich auf den Cellon, wo zwei Klettersteige zu bewältigen waren. Der erste Klettersteig war besonders abenteuerlich, weil er durch einen Stollen führte. Trotzdem schafften es alle ohne größere Schwierigkeiten und am Gipfel angekommen, wurden wir mit einer tollen Aussicht belohnt. Der Rest der Gruppe wanderte auf den Kleinen Pal, der ebenfalls eine beeindruckende Aussicht zu bieten hatte. Außerdem konnten wir die Überreste der Kriegsfront des ersten Weltkrieges mit eigenen Augen sehen. Man konnte sich die Situation an der Front besonders gut vorstellen, da zur selben Zeit zirka 30 Rekruten des Bundesheeres auf den Berg getrieben wurden, um die Errungenschaften ihrer Vorgänger zu bewundern. Der Tag war zwar nicht sehr erholsam, trotzdem gingen alle glücklich und zufrieden und teilweise mit Sonnenbrand ins Bett. (Vroni und Sara)

Halbzeit – gemma gemma!

Donnerstag, 11. Juli 2019: Halbzeit: Nach dem ereignisreichen freien Tag hieß es wieder „Gemma, gemma, ran an die Arbeit“ – und das mit einem Gruppentausch. Dadurch hatten die meisten die Möglichkeit, eine andere Tätigkeit auszuüben. Obwohl die Arbeit immer noch aus Rechen, Mähen und Wanderwege-Freimachen bestand, veränderte sich die Dynamik mit der neuen Gruppenzusammensetzung. So fing eine Gruppe zum Beispiel an, „Black Stories“ zu spielen. Das heutige Ziel der Männer mit Motorsensen war es, entlang des Karnischen Höhenweges von der Spielboden Alm aus Richtung Köderhöhe den Wegrand zu mähen. Nach harter Arbeit zwang ein drohendes Gewitter sie aber dazu, vorzeitig umzukehren. Nach der Arbeit genossen wir wieder ein leckeres Abendessen im Hotel Erlenhof und widmeten uns danach den zahlreichen Freizeitaktivitäten, für die wir uns nach Lust und Laune entscheiden konnten. Wir setzten uns in Gruppen zusammen, schwammen und spielten Beachvolleyball. Durch unsere zwei ungarischen Teilnehmerinnen lernten einige ein neues lustiges Kartenspiel namens „Rikiki“ kennen. Andere wiederum setzten ihre Kreativität bei einem Lachkrämpfe auslösenden Zeichen-Schreib-Spiel unter Beweis. Es war ein ereignisreicher Tag mit Spaß ohne Ende. (Binghan, Lana, Lydia, Markus, Mopsy, Saci, Zsuzsó)

Die letzten Heuhaufen…

Freitag, 12. Juli 2019:  Die letzten Heuhaufen auf der Mauthner Alm wurden zusammengerecht. Dank unseres bisherigen Fleißes konnte aber auch die Aussicht noch zur Genüge genossen und die eine oder andere Kuh gestreichelt werden. Am frühen Nachmittag war die Mission „Englischer Rasen“ unter der überaus freundlichen und entspannten Anleitung von Walter beendet. Das Mähgerät wurde noch gekonnt getarnt, um für spätere Mäheinsätze bereit zu stehen. Dann wurde mit Ausblick auf die Mussen und die Lienzer Dolomiten Richtung Tal aufgebrochen. Beim Zollnersee wurde auch nochmals kräftig gewerkelt. Mit herrlichem Ausblick ging die Arbeit ganz leicht von der Hand. Die Wege wurden fast bis zum Gipfel freigemäht, Wege wurden verbreitert und geschwendet wurde auch. Ständig dabei waren die Kühe und Pferde als unsere Begleiter. Zum Abschied gab es die nette Belohnung der Hüttenwirtin: Kaiserschmarrn. Im Alpinzentrum im Tal wurde noch einmal alle Kraft aufgewendet und die Autos blitzblank gemacht. (Sara und Anika)

Tolle Truppe

Samstag, 13. Juli 2019:  Nach ausgiebigem Frühstück und Kuchen für unser Geburtstagskind wurde das Camp wieder auf Schuss gebracht. Die Betten wurden neu bezogen und alle Räumlichkeiten geputzt. Als Belohnung gab es für alle eine Urkunde, ein Blumenbuch und die Broschüre vom Bergsteigerdorf Mauthen sowie eine kleine Edelweiß-Anstecknadel. Danke, ihr ward eine tolle Truppe, kommt wieder! (Sepp)