Eine Gailtalerin im Einsatz für den Klimaschutz

Kirchbach / Leoben -

Sabrina Dollinger (27) stammt aus Kirchbach und erhielt vor kurzem eine besondere Auszeichnung, nämlich den Staatspreis für Nachhaltigkeit. Sie ist auch Teamleiterin und Vorstandsmitglied vom Verein „shiftTanks“, welcher sich insbesondere mit Fragen zum Thema Klima- und Umweltschutz im Bereich Schwerindustrie sowie Energiewirtschaft beschäftigt. Ihr Studium absolvierte sie an der Montanuniversität Leoben.

Ihre Masterarbeit schrieb Sabrina über den Bergbau in Bleiberg

Dollinger maturierte 2014 an der HLW in Hermagor. Nach einem Jahr als Au Pair in den USA studierte sie ab 2015 Angewandte Geowissenschaften an der Montanuniversität Leoben. Im Feber 2022 schloss sie ihr Masterstudium im Schwerpunkt Technische Geologie mit Auszeichnung ab. Die Gailtalerin hat für ihre Masterarbeit eine interessante Herausforderung angenommen, sie untersuchte nämlich die Halden des stillgelegten Blei-Zink Bergbaues in Bleiberg auf den noch vorhandenen Metallinhalt. „Solche Untersuchungen haben aufgrund der aktuellen Rohstoffsituation und unseren Abhängigkeitsverhältnissen in diesem Zusammenhang große Relevanz“, erklärt die Projektmitarbeiterin an der Montanuni Leoben.

Gailtal Journal: Was können wir uns unter dem Studium der Technischen Geologie vorstellen?

Sabrina Dollinger: In der Technischen Geologie geht es u.a. um Straßen- und Tunnelbau sowie Schutzbauten. Dazu gehört in erster Linie die Untersuchung des Gesteins, wo eine Reihe von Eigenschaften eine Rolle spielen. Hinzu kommen noch Berechnungen der Boden- und Felsmechanik und natürlich die bautechnische Ausführung selbst. Momentan beschäftige ich mich allerdings mit der Rückgewinnung von Wertstoffen (Metallen) aus metallurgischen Rückständen – das sind zum Großteil Schlacken. Hier bin ich für die chemischen und mineralogischen Untersuchungen zuständig.

Sabrina Dollinger mit zwei Studienkollegen und Bildungsminister Martin Polaschek sowie Bundes- ministerin Leonore Gewessler

Du bist Mitglied im Verein „shiftTanks“ und es gab eine besondere Auszeichnung?

Der Verein stellt eine Plattform für Technikbegeisterte dar, die gemeinsam an Fragestellungen zum Thema Umweltschutz im Bereich der Schwerindustrie, aber auch an globalgesellschaftlichen Problemen arbeiten. Der Name ist ein Wortspiel aus dem Englischen und steht für shift = etwas bewegen und Thinktanks, also Denkfabriken. Seit meinem Eintritt habe ich mehrere Positionen eingenommen. Ich bin Teamleiterin, Eventkoordinatorin und seit neuestem auch Vorstandsmitglied. In meinem Team haben wir uns unter anderem mit der Bewertung der Nachhaltigkeit im Weltraumbergbau beschäftigt und arbeiten momentan an Alternativen für Sand. Es gibt nämlich – unglaublich, aber wahr – einen riesigen Sandmangel weltweit. Für unser Engagement wurde uns der Staatspreis für Nachhaltigkeit vom Bundesministerium für Klimaschutz und jenem für Bildung verliehen. Dieser Preis wird nur alle zwei Jahre vergeben und gilt als höchste Auszeichnung in diesem Bereich.

Was bedeutet dies für Dich bzw. Euch?

Den Verein gibt es erst seit Herbst 2020 und nach zwei Jahren Corona-bedingten Online-Meetings haben wir viel „Herzblut“ in die Projekte und Events gesteckt. Wir sind unfassbar stolz über diesen „Award 2022“ in der Kategorie Studentische Initiativen. Es zeigt, dass jede und jeder einzelne etwas bewegen kann und auch wir als Studenten uns aktiv einbringen können. Für uns ist es umso schöner, diesen Preis mit unseren bereits über einhundert Mitgliedern zu teilen.

Familienfoto mit Vater Herbert (55), Mutter Brigitte (53) sowie den Geschwistern Patrick (29), Jasmin (25) und Dominik (23) bei der Taufe von Neffen Matteo

Wie oft kommst Du noch ins Gailtal?

Ich versuche so oft wie möglich nach Hause zu fahren, um alle Freunde und Familienmitglieder zu besuchen und etwas Erholung in den Bergen zu finden.