Gerald Domenig erhielt den Österreichischen Kunstpreis

Wien -

Am 19. Jänner 2023 wurden in der Präsidentschaftskanzlei in Wien den Preisträgerinnen und Preisträgern der Österreichische Kunstpreis -nachträglich für 2021- im Rahmen eines würdigen Festaktes verliehen. Unter den Preisträgern der aus Hermagor/Untervellach stammende Fotokünstler Gerald Domenig.

Die Preisträgerinnen und Preisträger des Österreichischen Kunstpreises 2021 sowie des Hans-Hollein-Kunstpreises für Architektur stehen schon lange fest. Der mit je 15.000 Euro dotierte Kunstpreis wurde in den Sparten Bildende Kunst, Film, Kulturinitiativen, Künstlerische Fotografie, Literatur, Medienkunst und Musik vergeben. Erstmals gab es auch einen Österreichischen Kunstpreis in der Sparte Darstellende Kunst. Auch der Hans-Hollein-Kunstpreis für Architektur ist mit 15.000 Euro dotiert.

Österreichischer Kunstpreis in der Sparte Künstlerische Fotografie: Gerald Domenig

Geboren 1953 in Villach, aufgewachsen in Untervellach bei Hermagor, Studien an der Kunstakademie in Düsseldorf und an der Städelschule in Frankfurt/Main. Lebt und arbeitet in Frankfurt/Main. Seine bevorzugten Medien sind die Fotografie, die Zeichnung und das Schreiben. Bereits seit den 1970er-Jahren arbeitet er mit diesen Mitteln und hat ein umfassendes Oeuvre geschaffen, das durch formale Strenge und thematische Offenheit gekennzeichnet ist. In Hinblick auf eine Konstruktion von Wirklichkeit verwendet der Künstler Zeichnung und Fotografie quasi diametral entgegengesetzt. Die Zeichnungen sieht er als Entwürfe oder Vor-Zeichnungen für seine Fotografien: Während die Arbeit mit dem Bleistift als eine Annäherung an die Welt begriffen werden kann, sind die meist schwarzweißen Fotografien eben kein Festhalten eines Moments, nicht bloß ein Abbild der Realität. Sie sind immer mehr als das, nämlich eigenständige Bilder einer Situation, eines Ortes. Gerald Domenig, der stets analog fotografiert, die Filme selbst entwickelt und die Vergrößerungen herstellt, versteht Fotografie als Technik der Bildkonstruktion, der Überführung von Raum in die Fläche, als Auflösung des Abgelichteten ins Bild.

Über den Österreichischen Kunstpreis

Der Österreichische Kunstpreis wird etablierten Künstlerinnen, Künstlern und Institutionen für ihr Gesamtwerk zuerkannt und jährlich vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS) vergeben. Mit dem Preis wird sowohl ein facettenreiches Kunstschaffen, ein umfassendes Oeuvre als auch die kontinuierliche inhaltliche Weiterentwicklung in der künstlerischen Arbeit gewürdigt.

Die Auswahl der Preisträgerinnen und Preisträger erfolgt durch unabhängige Expertenjurys, eine Bewerbung ist nicht möglich. Die Preisüberreichung fand erst gestern am 19. Jänner 2023 im Rahmen eines Festakts im Bundeskanzleramt statt.

Gerald Domenig im Gespräch mit Lorenz Birklbauer LL.M, BMKÖS/Sektion IV, Kunst und Kultur

Alle Bilder: Evelyn Domenig