Steigende Unfallzahlen durch Alkohol und Drogen am Steuer: Höchstwert bei Drogenopfern – Beteiligung von Rad- und E-Scooter-Fahrenden steigt

Österreich -

 In Österreich steigt die Zahl von Alkohol- und Drogenunfällen: Mit dem dritthöchsten Wert bei Alkoholunfällen seit Beginn der digitalen Aufzeichnungen und einem Höchstwert an Getöteten bei Drogenunfällen zeigt das Jahr 2024 eine alarmierende Tendenz. “Ob man ein Auto, einen Scooter oder ein Fahrrad lenkt – der Konsum von Alkohol und Drogen beeinträchtigt die Wahrnehmung des Verkehrsumfelds. Zudem beschränkt er die korrekte Anwendung des Regelwissens, die Reaktionsleistung sowie die Feinmotorik – oftmals zuallererst das Sehvermögen. Darüber hinaus wird durch den Konsum oft auch eine trügerische, verbesserte Selbsteinschätzung der Leistungsfähigkeit vermittelt. All das geht meist mit einer falschen Risikobereitschaft einher”, warnt ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger.

ÖAMTC warnt: Steigende Unfallzahlen durch Alkohol und Drogen.

Steuer in der Hand, Leben in Sicherheit: Nüchtern fahren!

Diese Kombination aus dem subjektiven Gefühl übersteigerter Leistungsfähigkeit und einer tatsächlichen Leistungseinschränkung kann im Straßenverkehr katastrophale Folgen haben. Die Expertin des Mobilitätsclubs appelliert daher an alle, nur im vollen Besitz der eigenen Fähigkeiten “clean” am Straßenverkehr teilzunehmen. “Fahre nicht unter Einfluss. Behalte die Kontrolle” ist auch der Slogan der aktuellen FIA-Verkehrssicherheitskampagne, die auf die Risiken des Fahrens unter Alkohol- und Drogeneinfluss hinweist. Die Kampagne ist eine klare Erinnerung, dass man nicht die Kontrolle hat, wenn man von Substanzen beeinträchtigt ist – und damit andere Verkehrsteilnehmende gefährdet. “Die Kontrolle zu behalten bedeutet, diese Gefahren zu erkennen und die richtige Entscheidung zu treffen, bevor man sich ans Steuer setzt oder den Lenker anfasst. Indem wir uns zu nüchternem und aufmerksamem Fahren verpflichten, schützen wir nicht nur unser eigenes Leben, sondern auch das Leben aller, mit denen wir die Straße teilen”, steht die ÖAMTC-Verkehrsexpertin voll und ganz hinter der Botschaft der FIA-Kampagne.

Dritthöchster Wert bei Alkoholunfällen

Mit 7,3 Prozent aller Verkehrsunfälle im Jahr 2024 erreichten Alkoholunfälle den dritthöchsten Wert seit Beginn der digi­talen Aufzeichnungen 1992. Übertroffen wurde er nur in den vergangenen beiden Jahren mit 7,5 und 8 Prozent. Dabei wurden 3.340 Personen verletzt und 33 Personen getötet. (Quelle: Statistik Austria)

Höchstwert an Getöteten bei Drogenunfällen in Österreich

Im Jahr 2024 passierten in Österreich insgesamt 176 Drogenunfälle mit Personenschaden im Straßenverkehr, ein Plus von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei kamen 12 Personen ums Leben. Das sind doppelt so viele Getötete wie im Jahr 2023 und die höchste Zahl seit Erfassungsbeginn im Jahr 2012. Sechs der zwölf Getöteten standen selbst unter Drogeneinfluss, die weiteren sechs Todesopfer waren nicht durch Dro­gen beeinträchtigt. 88 Prozent der dabei beteiligten Personen unter Drogeneinfluss waren Männer. (Quelle: Statistik Austria)

 Alkohol- und Drogenunfälle – Beteiligung von Rad- und Scooter-Fahrenden steigt

Zwar wurden die meisten Alkoholunfälle 2024 von Pkw-Lenker:innen verursacht (2024: 48 Prozent). Doch während in diesem Segment die Zahlen zurückgehen, steigt die Beteiligung von Nutzer:innen anderer Mobilitätsformen: Rad (2024: 25 Prozent), (E-)Scootern (2024: 11,5 Prozent), Motorrad (2024: 5 Prozent).