So läuft ein typischer Dropshipping-Kauf ab
Eine genaue Analyse des Einkaufsprozesses zeigt, dass von der Gründung des Webshops bis zur Beschwerde zahlreiche Probleme auftreten. Die Ware kommt häufig verspätet an und entspricht oft nicht der beworbenen Qualität. Rücksendeadressen fehlen oder liegen außerhalb Europas, wodurch hohe Rücksendekosten entstehen, die von den Käufer:innen selbst getragen werden müssen. Zusätzlich sind Firmendaten im Impressum oft unvollständig oder fehlen ganz, und Kontaktmöglichkeiten sind eingeschränkt – all das erschwert das gesetzliche Rückgaberecht erheblich. Viele Dropshipping-Shops versuchen, durch deutschsprachige Namen, heimische Domain-Endungen (.at, .de), vertraute Motive oder manipulierte Bewertungen seriös zu wirken, obwohl sie es nicht sind.
Tipps zum Erkennen unseriöser Dropshipping-Shops
Verbraucher:innen sollten beim Onlinekauf besonders auf einige Warnsignale achten: Ein unvollständiges Impressum ohne klare Firmenadresse oder Handelsregistereintrag, eine Adresse, die nur ein Postfach oder ein Privathaus ist, und fehlende oder ausländische Rücksendeadressen sind eindeutige Hinweise. Auch wenn Rücksendungen sehr teuer sind oder Kontaktmöglichkeiten nur über ein Texteingabefeld laufen, ist Vorsicht geboten. Viele Dropshipping-Shops nutzen das typische Shopify-Design und haben kaum Bewertungen auf unabhängigen Plattformen oder werden bereits in Warnlisten geführt.
Gefahren bei „Jetzt kaufen, später bezahlen“
Besonders problematisch wird es, wenn beim Kauf Bezahldienste wie Klarna genutzt werden. Händler:innen erhalten das Geld sofort, während unzufriedene Käufer:innen bei mangelhafter Ware auf den Kosten sitzen bleiben. Mahnverfahren durch Inkassofirmen können folgen, obwohl die Verbraucher:innen durch mangelhaften Service benachteiligt sind.
Dropshipping schadet auch der Umwelt
Neben den finanziellen Nachteilen für Käufer:innen hat Dropshipping auch eine ökologische Schattenseite. Die Produkte werden oft unter schlechten Bedingungen hergestellt und emissionsintensiv aus Fernost verschickt. Da kaum Kundendienst angeboten wird und Rückgaben schwierig sind, landen viele Produkte direkt im Müll. Wer Probleme mit einem Dropshipping-Kauf hat, sollte schnell handeln: Den Kaufvertrag widerrufen, eine Rückbuchung bei der Bank beantragen, Käuferschutzprogramme nutzen und sich frühzeitig an eine Verbraucherberatung wenden. Dort gibt es Unterstützung, um Rechte durchzusetzen und Ansprüche geltend zu machen.