Wertverluste in mehreren Bereichen
Überdies hätten die heimischen Bauern an mehreren Fronten zu kämpfen, da landwirtschaftliche Produkte – sei es etwa Fleisch oder Milch – seit Jahren „unter einem preislichen Sturzflug leiden, der von Billigimporten zusätzlich beschleunigt wird. Obendrein werden solche ausländischen Produkte oftmals auch noch als österreichische Qualität verkauft“, erklärte Angerer und Muhr stellte ergänzend fest: „Unsere Bauern erleben in allen Bereichen massive Wertverluste. Jahrzehnte zuvor war der bäuerliche Wald zumindest eine Art ,eiserne Reserve‘ für schlechte Zeiten, nun ist Waldbesitz primär mit einem hohen arbeits- und finanztechnischen Aufwand verbunden.“
Problematik rund ums Schadholz
In diesem Zusammenhang ärgerte sich Muhr, dass die Problematik rund um das Schadholz im Wald bis dato kaum behandelt wurde: „Jahre, in denen lange Hitze- und Trockenperioden vorherrschen und von plötzlichen Sturmtiefen abgelöst werden, begünstigen die Borkenkäferverbreitung und die Schadholzmengen. Unsere Forst- und Landwirte können diese Mengen nicht verarbeiten, zumal der Holzmarkt momentan nur sehr schleppend läuft. Neben dem Ärger, der durch die Schadholzmengen entsteht und den hohen Investitionen in Maschinen und Arbeitskraft werden die Waldbauern in den meisten Fällen (Agrargemeinschaften und jene, die nicht unter die Pauschalierung fallen) auch noch steuerlich bestraft. Sobald es ihnen gelingt, Schadholz zu verbringen beziehungsweise zu verwerten, werden sie in Form von Kommunalertragssteuer oder Einkommenssteuer steuerpflichtig. Das ist ein Unding und ein Todesstoß für jegliches Umweltengagement.“
Waldschutz ist auch Klimaschutz
Muhr und Angerer verwiesen in diesem Zusammenhang darauf, dass „man nicht vergessen darf, dass Waldschutz immer auch Klimaschutz bedeutet und wir ohne Landwirte keine regionalen Erzeugnisse und somit kaum regionale Identität hätten“. „Daher müssen wir jene Menschen unterstützen, die für den Erhalt unserer Wälder und Natur verantwortlich zeichnen. Sie brauchen eine neue Perspektive und beim Thema ,Schadholz‘ könnten wir mit einer Steuerfreistellung zumindest einen ersten Schritt setzen. Es ist zu hoffen, dass die ÖVP als selbsternannte ,Bauernpartei‘ unserem heutigen Antrag zustimmt. Alles andere wäre ein ‚schwarzer Schlag‘ ins Gesicht vieler Land- und Forstwirte“, betonte der FPÖ-Wirtschaftssprecher.