Pflegeenquete: Pflegewesen der Zukunft fordert gesamte Gesellschaft

Klagenfurt -

Die “Zukunftsstrategien für die Pflege” standen im Mittelpunkt einer Enquete im Kärntner Landtag, die am Dienstag stattfand. Experten aus verschiedenen Bereichen diskutierten über die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen im Pflegewesen.

Am Bild v.l.: Horst Krainz (GF Hilfswerk Ktn.), Markus Golla (Institutsleitung Pflegewissenschaft), LT-Präsident Reinhart Rohr, LRin Beate Prettner (Gesundheitsreferentin), NR Christian Ragger, und Thomas E. Dorner (Leiter Akademie f. Altersforschung am Haus der Barmherzigkeit)

Referenten und Themen

Unter den Referenten waren Markus Golla, Institutsleiter am IMC-Krems, der über die Zukunft der Pflege in Kärnten sprach. Nationalratsabgeordneter Christian Ragger behandelte das Thema “Autonome Pflege zu Hause unter Berücksichtigung von Ambient Assisted Living (AAL)”. Horst Krainz, Geschäftsführer des Hilfswerks Kärnten, beleuchtete die österreichische Pflegelandschaft und ihre Herausforderungen. Thomas Dorner, Leiter der Akademie für Altersforschung am Haus der Barmherzigkeit, sprach über die Entwicklung von Pflegebedürftigkeit und Möglichkeiten der Prävention.

Wichtige Erkenntnisse

Gesundheitsreferentin Beate Prettner betonte die Bedeutung der Pflegenahversorgung und des wachsenden Netzwerks an Ehrenamtlichen. Sie hob hervor, dass Kärnten mit rund 100 Gemeinden und mehr als 600 geschulten Ehrenamtlichen auf dem richtigen Weg sei, um das Konzept der “Caring Communities” zu realisieren.

Schwerpunkte der Maßnahmen

Prettner unterstrich die Bedeutung der Ausbildung von Pflegekräften und der Entlastung des aktiven Personals. Aktuell befinden sich etwa 1.700 Personen in einer Pflegeausbildung in Kärnten. Pro Jahr schließen rund 350 Pflegekräfte ihre Ausbildung ab, zusätzlich zu etwa 80 Heimhilfen. Das Land Kärnten fördert die Ausbildung mit einer monatlichen Prämie von 1.300 Euro netto für Pflegefachassistenz-Auszubildende. Ab September 2024 wird es vier Standorte für eine Matura mit Pflegefachassistenz geben.

Fortlaufende Projekte

Das Projekt des Hilfspersonals wird weitergeführt, wobei 120 Hilfskräfte in Pflegeheimen unterstützen, finanziert vom Land und den Gemeinden. Digitale Maßnahmen werden ebenfalls vorangetrieben, um die Pflegekräfte zu entlasten.

Gemeinsame Verantwortung

Pflege sei ein komplexes Thema, so Prettner. Es sei wichtig, für jeden Menschen die passende Pflege anzubieten und sicherzustellen, dass sie weiterhin aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.

Zahlreiche Gäste 

Landtagspräsident Reinhart Rohr betonte die Bedeutung des Themas und begrüßte die Teilnehmer der Enquete sowie zahlreiche Gäste aus dem Pflegesektor im Landtag.

Für weitere Informationen zur Enquete und den Livestream zur Nachschau besuchen Sie www.kaerntner-landtag.ktn.gv.at.