Rasche Befahrbarkeit der Passstraße
„Oberste Priorität hat für uns eine rasche Befahrbarkeit der Passstraße. Darauf habe ich heute mit Nachdruck hingewiesen, und das wurde von Friaul auch in Aussicht gestellt“, informierte Martin Gruber. Trotz des massiven Felssturzes im Dezember 2023 sei die Straße wiederherstellbar, das wurde heute von italienischer Seite berichtet. Man werde mit Hochdruck daran arbeiten, die Passstraße bis zum Winter 2024 wieder für den Verkehr freigeben zu können, wie die Vertreter Friauls versicherten. „Ich bin erleichtert, dass eine Sanierung der derzeitigen Strecke möglich ist. Parallel dazu wird Italien aber auch die Errichtung einer provisorischen Nottrasse prüfen“, so Gruber. Kärnten hat dafür die Unterstützung der Straßenbauabteilung angeboten, die bei einem ähnlichen Schaden im Lesachtaler Promeggen (Vaia im Herbst 2018) kurzfristig eine Umfahrung herstellen musste. Die Fachabteilungen beider Länder werden sich dazu nun intensiv abstimmen.
Langfristige Lösungsmöglichkeiten
Diskutiert wurden beim Arbeitsgespräch auch langfristige Lösungsmöglichkeiten. Kärnten habe in den letzten Jahren rund 27 Millionen Euro in einen wintersicheren Ausbau der Passstraße investiert, trotzdem müssten beide Länder die Möglichkeit weiterer Schadereignisse in Betracht ziehen, so Gruber. „Wir wollen eine nachhaltige Lösung und sind für diesbezügliche Gespräche offen. Langfristige Bauprojekte können aber nicht von Kärnten und Friaul alleine finanziert werden“, stellte Gruber klar.
Tunnellösung
Tunnelvarianten wären nach aktuellen Schätzungen, die Italien heute präsentiert hat, mit Kosten in Höhe von 200 bis 700 Millionen Euro verbunden. Zudem seien sowohl die EU-Alpenstrategie als auch die Alpenkonvention von einem Ausbau der Passstraße mittels Tunnel berührt. Daher steht nun die Wiederherstellung der Bestandsstrecke für beide Länder im Fokus.
Heftige Kritik
Nach dem heutigen Gespräch gab es nach seitens der FPÖ von FPÖ-Chef Erwin Angerer und 2. Landtagspräsident Christoph Staudacher, sowie dem Team Kärnten-Chef Bgm. Gerhard Köfer.
FPÖ-Angerer/Staudacher zu Plöckenpass-Gipfel: „Brauchen rasche Notlösung für Bevölkerung und Wirtschaft!“
Zum heutigen Plöckenpass-Gipfel in Tolmezzo erklären der Kärntner FPÖ-Chef Erwin Angerer und der 2. Landtagspräsident Christoph Staudacher, dass eine rasche Notlösung für Bevölkerung und Wirtschaft notwendig ist. „Es dauert zu lange, wenn die Bevölkerung und die Wirtschaftsbetriebe bis zum nächsten Winter auf eine Lösung warten müssen. Die Straße muss kurzfristig zumindest einspurig wieder befahrbar werden! Sie hat enorme Bedeutung für das Obere Gailtal“, betonen Angerer und Staudacher. Die FPÖ hat bereits im Dezember im Landtag einen Antrag zur raschen Wiederherstellung der Verbindung eingebracht. Die Passstraße sei nicht nur für Tourismus und Wirtschaft, sondern für die gesamte Bevölkerung wichtig.
FPÖ-Antrag vom 14.12.2023: ANT Plöckenpass-Sperre[1]
Team Kärnten/Köfer fordert: Plöckenpass so rasch als möglich passierbar machen
Als „wenig zufriedenstellend“ bezeichnet Team Kärnten-Chef Bgm. Gerhard Köfer die Ergebnisse des heutigen bilateralen Arbeitsgesprächs zur Thematik Plöckenpass: „Dass man daran arbeiten werde, die Passstraße bis zum Winter 2024 wieder für den Verkehr freigeben zu können und parallel dazu auch die Errichtung einer provisorischen Nottrasse prüft, ist nicht das, was sich die betroffene Bevölkerung sowie insbesondere die Wirtschafts- und Tourismusbetriebe erwartet haben.“
“Spätestens bis zum Frühjahr muss der Plöckenpass wieder passierbar sein”
Gerhard Köfer fordert mit Nachdruck, dass spätestens bis zum Frühjahr der Plöckenpass wieder passierbar sein muss: „Alles andere wäre für die gesamte Region eine riesige Katastrophe, ganz besonders auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Der Personenverkehr muss gleichermaßen wie der Warenverkehr wieder fließen können. Das ist die Aufgabe, der sich die Kärntner, wie auch die italienische Seite stellen muss. Es muss umgehend an einer Notvariante gearbeitet werden, bis die Passstraße wieder freigegeben werden kann.“