Von Wilfried Buchacher
Resch ist mit Claudia verheiratet und lebt mit seinen Kindern Fiona (21) und Elias (8) in Hermagor, die älteste Tochter Alina (27) wohnt in Salzburg. Nach der schulischen Ausbildung am BORG (kaufmännisches Kolleg) begann er seine berufliche Laufbahn bei der Steuerberatungskanzlei Dr. Adolf Rausch in Hermagor und wechselte dann in die Bilanz-, Steuer- und Konsolidierungsabteilung der Bauholding STRABAG in Spittal an der Drau. Seit Oktober 2006 arbeitet er bei der Stadtgemeinde Hermagor-Presseggersee, zuerst in der Finanzverwaltung und wurde mit 01.11.2012 zum Stadtamtsleiter bestellt.
Gailtal Journal: Herr Resch, Sie üben seit rund zehn Jahren die „Stadtamtsleitung“
aus, Ihr Resümee?
Bernd Resch: Ich ging damals ohne Einarbeitungsphase ins „Rennen“ und bemerkte nach kurzer Zeit, wie umfangreich die Arbeitsbereiche eigentlich sind. Allein die Personalthemen bei über einhundert Mitarbeiter sind eine große Herausforderung, zumal die Zeiten am Personalsektor nicht besser werden. Ein großer Erfolg war die Umsetzung des Projekts „Columbus 13“ mit vielen Verbesserungen auf allen Ebenen unseres Hauses. Mein Resümee lautet: „Anfangs war es nicht immer einfach, aber heute bereue ich es nicht diesen Schritt gemacht zu haben“.
Als Leiter des inneren Dienstes, was gehört hier alles dazu?
Wenn Volksschulkinder zu uns ins Rathaus kommen, sage ich meistens, die Zuständigkeit einer Gemeinde beginnt mit der Geburt und endet mit dem Tod. Als Stadtamtsleiter bin ich für einen geregelten und reibungslosen Ablauf aller Prozesse, die in die Zuständigkeit der Gemeinden fallen, verantwortlich. Mit guten Mitarbeiter an der Seite lässt sich Verantwortung auch leichter übernehmen. Große Verantwortungen liegen aber auch bei Abteilungsleiter, Betriebsleiter oder Geschäftsführer. Die Haftungen stellen eine große Herausforderung dar. Viele Beispiele in der Vergangenheit haben dies gezeigt.
Im „Spannungsfeld“ zwischen Politik und organisatorischen Maßnahmen?
Wir wissen, die Gemeinden sind die unterste Ebene staatlicher Verwaltung, aber gleichzeitig auch die erste Stufe demokratischer Willensbildung. Ich sehe mich gar nicht im Spannungsfeld mit der Politik. Man kann nur in Gemeinsamkeit auf die Wünsche und Anliegen der Bürger:innen eingehen. Zusammengefasst braucht ein Bürgermeister einen Amtsleiter und umgekehrt natürlich genauso. Die Gemeinde hat eine hoheitliche Funktion, hat aber auch immer mehr Dienstleistungen wahrzunehmen. Wir müssen Beschwerden ernst nehmen und auf Wünsche eingehen. Was dabei wichtig ist, die gegenseitige Wertschätzung aber auch Ehrlichkeit.
Auch privat sind Sie sehr mit Hermagor „verwurzelt“?
Ich bin in Hermagor aufgewachsen und habe einen großen Teil meiner Schulzeit hier verbracht. Mein größtes Hobby war der Fußball und ich habe in der Gründungsphase des FC Hermagor auch die Funktion des Obmanns begleitet. Meine Tochter Fiona spielt bei der SK Austria Klagenfurt, die in dieser Saison auch Meister in der Kärntner Liga Frauenfußball geworden sind. Und Sohn Elias ist ebenfalls ein begeisterter Fußballer, er ist in der U9 bei Hermagor tätig. Heute bin ich leidenschaftlicher Skitourengeher und Radfahrer.
Viele kennen Bernd Resch als ruhigen und besonnenen Menschen?
Ich hoffe, die anderen sehen mich auch so und glaube, dass dies in meinem Job sicherlich kein Nachteil ist. In gewissen Situationen braucht es aber auch kontrollierte Emotionen. Mit Ende Juni 2023 übernahm ich die Präsidentschaft beim Lions-Club Hermagor für ein Jahr und durfte bereits im Jahr 2015 dem Club beitreten. Die Devise der Lions lautet: „We serve“ (übersetzt heißt dies: Wir helfen) und ist ein wesentlicher Grund meiner Mitgliedschaft.