CBD liegt im Trend

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Die Unternehmen des CBD-Sektors vermelden einen Hype mit hohen Wachstumsraten. Werden die Erwartungen erfüllt? Jetzt lesen.

Der CBD-Markt kennt eigentlich nur zweistellige Wachstumsraten!

CBD liegt weiterhin im Trend: Wie das grüne Gold den Markt erobert

Eigentlich ist Hanf (Cannabis) eine uralte Nutzpflanze, die schon von unseren Vorfahren zu medizinischen Zwecken herangezogen wurde. Leider geriet das zarte Gewächs Mitte des letzten Jahrhunderts aus verschiedenen Gründen in Verruf und gelangte auf die Rote Liste vieler Staaten dieser Erde.

Doch mit der Entdeckung des Wirkstoffes CBD (Cannabidiol) bekommt Cannabis wieder Rückenwind. Seit einigen Jahren schon entwickelt sich in Österreich, Europa und der Welt ein Markt, der stetig steigende Verkaufszahlen aufweist. Grund genug, dieses Phänomen zu beleuchten.

Was genau ist CBD?

CBD ist ein Wirkstoff der weiblichen Hanfpflanze Cannabis Sativa. Die Substanz wird aus den Blüten gewonnen, in dem es durch aufwendige, aber schonende Herstellungsverfahren extrahiert wird. Im Gegensatz zu THC (Tetrahydrocannabinol) hat CBD keine berauschenden Wirkungen und wird in Cremes, Salben, Kapseln und Kristallen vertrieben. Das beliebteste Produkt ist allerdings CBD Öl, dessen regelmäßige Einnahme zahlreiche positive Auswirkungen auf den Organismus hat. Und so ist es nicht verwunderlich, dass der Wert des CBD Markts satte Steigerungsraten vorweist.

CBD wirkt schmerzlindernd und beruhigend

Die Substanz ist eine von über hundert Wirkstoffen (Cannabinoide) der Hanfpflanze. Sie entfaltet ihre Effekte über das Nervensystem. Dabei werden ihr sowohl antiinflammatorische als auch schmerzlindernde und beruhigende Wirkungen attestiert.

Wie wird CBD eingenommen?

Die einfachste Form der Darreichung wird mit sublingual angegeben. Das Öl wird in der gewünschten Dosis in die Pipette aufgezogen und unter die Zunge geträufelt. Über die Mundschleimhaut gelangt es rasch in die Blutbahn. Das Öl kann Speisen und Getränken beigemischt und oral eingenommen werden.

Zudem ist eine äußerliche Anwendung bekannt. Dabei wird die Substanz an den schmerzenden Stellen in die Haut eingerieben. Kapseln werden wie herkömmliche Arzneien zusammen mit etwas Wasser geschluckt.

Rechtslage

Die Rechtslage war und ist teilweise noch in vielen europäischen Ländern verworren, konnten sich die politisch Verantwortlichen doch lange Jahre nicht davon lösen, CBD und THC in einen Topf zu werfen. Erst mit ihrem Report von 2018 löste die WHO (Weltgesundheitsorganisation) erste Knoten und ein legaler Vertrieb konnte sich entwickeln. Die den Vereinten Nationen unterstellten Experten bescheinigten CBD, weder gesundheitlich bedenkliche Wirkungen noch Suchtpotenzial vorzuweisen.

Mit ähnlich lautendem Inhalt bestätigte der EuGH (Europäischer Gerichtshof) November 2020 diese Ansicht. Deshalb ist es zu erwarten, dass viele nationale Gesetzgebungen in Kürze angepasst werden. In Österreich sind der Besitz und der Konsum der meisten Produkte nicht strafbar, sofern ein THC-Gehalt von 0,3 % nicht überschritten wird.

Der CBD Markt boomt

Zwar sind viele Verbraucher durch die Rechtslage weiterhin verunsichert, doch inzwischen siedeln in Österreich ca. 300 Betriebe an, die mit Cannabisprodukten ihr Brot verdienen. Die Zahl der CBD Online-Shops wurde 2019 auf etwa 400 geschätzt. Und dabei sind die zahlreichen Läden, die seit ungefähr einem Jahr in der Hauptstadtregion wie Pilze aus dem Boden schießen, noch nicht erfasst.

Vorreiter aus internationalem Blickwinkel ist die USA. Nachdem dort seit 2018 Cannabis legal angebaut werden darf, konnte auch der CBD-Markt zuletzt 30–40 % jährlich zulegen. Vereinzelte auf CBD spezialisierte Unternehmen konnten ihren Umsatz 2018 um sagenhafte 2000 % steigern. Im Nachbarland Deutschland, dass eher für eine restriktive Cannabis-Politik bekannt ist, rechnen Experten des Handelsblattes damit, dass der Umsatz der CBD Branche allein bis 2023 auf 550 Millionen Euro ansteigen wird.

Das Potenzial ist noch nicht ausgeschöpft

Da CBD jetzt als gesundheitlich neutral betrachtet werden kann, ist es zu erwarten, dass der Wirkstoff in Kürze in vielen anderen Produkten erscheinen wird. So sind in Übersee schon Erfrischungsgetränke nach dem Prinzip von Red Bull erhältlich. Auch Gummibärchen und Schokoladenriegel werden bislang mit CBD versetzt.

In Europa hindern eigentlich nur die mangelhaft abgestimmten rechtlichen Grundlagen eine progressive Marktentwicklung. Die Branche ist noch jung und sehr entwicklungsfähig. Weiter befeuert würde der Prozess dann, wenn die inzwischen in vielen EU-Staaten hörbare Diskussion um die komplette Auflösung des Cannabisverbotes in den Parlamenten auf fruchtbaren Boden fallen würde.