Von Hans Jost
Im Start-Gespräch mit dem Gailtal Journal zeigt sich der neue Chef in seinem Büro überaus positiv motiviert, alle aktuellen Erwartungen und Herausforderungen bestmöglich erfüllen zu können. Sein Fachwissen und seine Erfahrung als Langzeit-AMS-Mitarbeiter mit bewiesener Führungs-Qualität geben ihm die Sicherheit dafür. „Es ist für mich ein Karriere-Schritt, über dessen Bedeutung und Verantwortung ich mir voll bewusst bin, aber ich freue mich sehr, auch weiterhin für alle anstehenden täglichen Aufgaben gemeinsam mit meinem zehnköpfigen Team, wie bisher, erfolgreiche Lösungen zu finden.“
Disziplin und Zielstrebigkeit
Die berufliche Karriere des sportlich aktiven Neo-60ers begann bereits am 1. Jänner 1984, im jugendlichen Alter von 22 Jahren, nach BORG-Matura, HAK-College und mehr als zwei Jahren Militärmusik, im damaligen Arbeitsamt Hermagor. „Lebenslanges Lernen war mir nie fremd“, ergänzt Franz, und skizziert seinen beruflichen Werdegang mit Begriffen wie „Pädagogische Ausbildung zum Fachtrainer, Abteilungsleiter BIZ/Beratung, Ausländerberater, Trainer an der AMS-Akademie in Linz, Genehmigung Kurzarbeit, AMS-Förderungen usw bis hin zum langjährigen Regionalstellenleiter-Stellvertreter.“
Mit seiner sich selbst auferlegten Disziplin bei der Militärmusik hat der zweifache Familienvater neben seiner beruflichen Tätigkeit auch die heimische Trachtenkapelle Wulfenia Tröpolach, die er 20 Jahre lang als Kapellmeister führte, auf einen erstaunlich hohen Qualitäts-Level gepusht.
Aufgaben und Herausforderungen
Angesprochen auf die Turbulenzen der vergangenen beiden Pandemie-Jahre resümiert der neue Regionalstellenleiter: „Wie die letzten zweieinhalb Jahre gezeigt haben, kann man sich nicht nach Prognosen richten. Wir haben als AMS bei der Bearbeitung der unerwartet hohen und kurzfristig einlangenden Arbeitslosenanträge sowie der Anträge auf Kurzarbeit und Saisonstarthilfe sehr schnell reagiert und hohe Flexibilität bewiesen. Das hat uns, gerade in diesen schwierigen Zeiten, große Wertschätzung eingebracht.“
Die Politik
Auf die Frage, was seitens der Politik dringend passieren sollte, um diese schwierige Situation in Zukunft zu verbessern, erklärt Franz Jost: „Ganz klar die Öffnung des Arbeitsmarktes für Drittstaatsangehörige, verbunden mit lukrativen Angeboten. Da wurde bereits mit einer ersten Verordnung, gültig ab 8. Juli, ein Anfang gemacht. Aber genauso die Aktivierung der Arbeitskräftereserven wie Menschen mit Betreuungspflichten oder Jugendliche, die aufgrund psychischer Problemen nach der Ausbildung nicht dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen.“
Persönliche Handschrift
Ein großes Poster von einer Ski-Tour auf den Blaustein signalisiert an der Wand seines Büros unverkennbar, dass Franz Jost ein sportlich naturverbundener, gut geerdeter Mensch ist, dessen feine Sensoren täglich Kraft für den fordernden Alltag liefern. Die Harmonie in der Familie, sein Wohlfühl-Zuhause mit einer eigenen kleinen Holz-Werkstatt, aber auch sein nach wie vor stark ausgeprägter Hang zur Musik (er spielt, neben zahlreichen anderen Instrumenten, neuerdings auch schon recht gut auf der Steirischen) sind für ihn unverzichtbare Puzzlesteine für ein erfülltes und zufriedenes Leben. Neuerdings steht am Tisch des AMS-Konferenzraumes in Hermagor eine von ihm selbst geschaffene Holz-Skulptur zur AMS-Kampagne “Culture 4 Success”. Franz erklärt dazu: „Unten als Sockel der Ursprung AMV/AMS lange gewachsen, die Säule ist die Führung, der Kollektivvertrag, Gesetze und Richtlinien. In der Mitte die 4 Abteilungen, die stabil verbunden sein müssen. Oben die 14 Kultursätze, also 14 Holzarten mit all ihren Eigenheiten, die das Unternehmen zur Spitze bringen sollen.“