Leistbares Wohnen als realistisches Ziel
Die Diskussion begann mit der Frage, ob leistbares Wohnen ein realistisches Ziel sei. Wohnbaureferentin Schaunig stellte klar: „Leistbares Wohnen war und ist ein realistisches Ziel, von dem wir nicht abgehen und für das das Land Kärnten auch hohe Mittel einsetzt.“ Die Preisentwicklung der letzten Jahre habe auch den Bau von neuen Häusern beeinflusst, weshalb immer mehr Kärntnerinnen und Kärntner dazu tendieren, bestehende Gebäude zu erwerben und sie ihren Bedürfnissen anzupassen. Schaunig erklärte, dass die Kärntner Wohnbauförderung zahlreiche attraktive Fördermöglichkeiten bietet. So erhalten Personen, die zuvor kein Wohneigentum besaßen, beim Erwerb eines Bestandsobjekts einen Förderkredit von bis zu 90.000 Euro zu einem Zinssatz von nur 0,5 Prozent. Auch der Um- oder Zubau eines Wohnhauses, der eine weitere Wohnung schafft, kann mit einem ähnlichen Förderkredit unterstützt werden. Weiterhin gibt es zahlreiche Förderungen für die Sanierung von Bestandsgebäuden. Weitere Informationen sind auf der Website der Kärntner Wohnbauförderung verfügbar.
Sanierung als klimafreundliche Alternative zum Neubau
Die Wohnbaureferentin hob hervor, dass Sanierungen klimafreundlicher sind als Neubauten, da sie weniger CO2 und Müll verursachen, ressourcenschonend sind und keine neue Flächenversiegelung mit sich bringen. Sie betonte, dass das Land die Kärntnerinnen und Kärntner bestmöglich dabei unterstützen wolle, den bestehenden Baubestand zu erhalten, zu aktivieren und weiterhin zu nutzen. Architekt Gerhard Kopeinig sprach darüber, dass Kärnten eine der besten Wohnbauförderungen in Österreich biete. Er betonte jedoch, dass für eine erfolgreiche Sanierung Mut zur Innovation erforderlich sei, da Lebensräume geschaffen werden müssten, die sich über Jahrzehnte hinweg an veränderte Lebenssituationen anpassen könnten. Besonders im ländlichen Bereich gebe es viel Baubestand, der gut weiterentwickelt werden könne, wenn man junge und ältere Generationen zusammenbringe. Kopeinig appellierte an das Publikum, Beratungsleistungen in Anspruch zu nehmen, bevor ein Bauprojekt gestartet werde.
Bauwirtschaft offen für nachhaltige Innovationen
Gerhard Oswald, Vertreter der Bauwirtschaft, betonte die Offenheit der Branche für innovative, nachhaltige und kostenschonende Lösungen. Er erklärte, dass die Bauwirtschaft intensiv daran arbeite, solche Lösungen zu finden. Oswald verwies auf die ausgezeichnete Stimmung auf der Häuslbauermesse und erklärte: „Wer baut, glaubt an die Zukunft.“ Dabei machte er jedoch auch deutlich, dass bei den Baupreisen nicht mit einer Reduktion zu rechnen sei. Kostensenkungen könnten jedoch durch kleinere Wohnflächen erzielt werden. „Jeder Quadratmeter kostet bei der Errichtung Geld. Jeder Quadratmeter kostet in der Nutzung Geld“, erklärte Oswald. Schaunig sprach auch über die Entwicklungen im gemeinnützigen Wohnbau, bei dem zunehmend kleinere und anpassbare Wohnungen errichtet werden. Wichtig sei es, diese kleineren Wohnungen mit Gemeinschaftsflächen zu ergänzen, wie etwa Waschküchen oder Räumen für gemeinsame Feierlichkeiten. Diese Wohnkonzepte werden durch die Kärntner Wohnbauförderung finanziell unterstützt. Solche Konzepte entsprechen auch den Wünschen vieler junger Menschen, die zunehmend an Themen wie Bodenversiegelung, Gemeinschaftskonzepte und Generationenwohnen interessiert sind.