WKÖ-Fischer fordert Entlastung für Güterbeförderungsbranche: „Ohne Gewerbediesel steht die Versorgungssicherheit auf der Kippe“

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Die zunehmenden Kostensteigerungen setzen die Güterbeförderungsbranche in Österreich zunehmend unter Druck. Laut Markus Fischer, Fachverbandsobmann des Güterbeförderungsgewerbes der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), führt die Valorisierung der Mauttarife 2025 zu einer weiteren Belastung der Branche. Neben höheren Personal-, Treibstoff- und Mautkosten steigen die Transportkosten im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent. Diese Entwicklungen bedrohen das wirtschaftliche Überleben vieler Betriebe.

Ohne Gewerbediesel steht die Versorgungssicherheit mit LKWs am Scheideweg, warnt der Fachverband Güterbeförderungsgewerbe der WKÖ.

Politische Verantwortung für die Versorgungssicherheit

„Die Margen in der Transportbranche werden immer schmaler, und mit dieser Kostenexplosion droht eine Insolvenzwelle“, warnt Fischer. Besonders besorgniserregend sei die Lage, weil zwei Drittel aller Transportleistungen in Österreich auf der Straße erbracht werden. Die ersten und letzten 80 Kilometer jeder Lieferung erfolgen mit dem Lkw, was die gesamte Güterversorgung im Land absichert. Die Auswirkungen der steigenden Transportkosten gehen weit über den wirtschaftlichen Sektor hinaus. Fischer betont, dass die Politik die Notwendigkeit einer Entlastung für die Branche erkennen müsse. Ohne eine solche Unterstützung könnte die Versorgungssicherheit gefährdet sein, insbesondere in ländlichen Gebieten, wo Engpässe bei der Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs drohen.

Forderung nach Gewerbediesel und Entlastung bei Treibstoffkosten

Fischer fordert eine Kompensation für die Betriebe, insbesondere durch eine Rückerstattung der CO2-Bepreisung, die den Dieselpreis aktuell um etwa 14 Cent pro Liter verteuert. „Ein Gewerbediesel würde dazu beitragen, die Versorgungssicherheit in Österreich aufrechtzuerhalten“, erklärt Fischer. Dies sei notwendig, da der komplette Umstieg auf neue Antriebsformen noch nicht realisierbar sei, aufgrund von Herausforderungen wie hohen Fahrzeugpreisen, begrenzter Verfügbarkeit und unzureichender Ladeinfrastruktur. Trotz der aktuellen Schwierigkeiten hebt Fischer die Innovationskraft der Branche hervor. In den letzten 30 Jahren konnte die Güterbeförderungsbranche ihre Emissionen im Güterverkehr um beeindruckende 98 Prozent reduzieren. Fischer fordert daher eine langfristige und planbare Unterstützung der Branche, um die Transformation hin zu nachhaltigeren Antriebsformen weiter vorantreiben zu können.

Über das Güterbeförderungsgewerbe in Österreich

Das Güterbeförderungsgewerbe in Österreich umfasst etwa 12.000 konzessionierte Unternehmen sowie Kleintransporteure und bietet rund 80.000 Menschen Beschäftigung. Zwei Drittel aller Güter in Österreich werden auf der Straße transportiert, wobei Lkw-Transporte eine entscheidende Rolle bei der flächendeckenden Versorgung mit Waren spielen.