Woher kommen die Eier in Österreichs Supermärkten?
In einer aktuellen Stichprobe wurden insgesamt 23 Filialen großer Supermarktketten untersucht. Nur rund ein Drittel der angebotenen Ostereier stammt aus Freilandhaltung, und lediglich jedes zwölfte Ei kommt aus Bio-Produktion. Esther Kronthaler, Biologin und tierschutzpolitische Referentin von Tierschutz Austria, erklärt: „Die Stichprobe hat gezeigt: Tierwohl spielt beim Ostereier-Kauf oft nur eine Nebenrolle. Wer genauer hinsieht, erkennt schnell, dass viele Eier aus Haltungsformen stammen, die kaum mit tierwohlverbesserter Tierhaltung zu tun haben.“
Eier aus Bodenhaltung dominieren das Angebot
Laut der Untersuchung stammen 55 Prozent der gefärbten Ostereier aus Bodenhaltung, rund ein Drittel kommt aus Freilandhaltung. Der Anteil an Bio-Eiern liegt bei nur acht Prozent. Diese Zahl ist im Vergleich zu den aktuellen Branchenangaben von etwa 12 Prozent noch immer niedrig. Kronthaler erklärt weiter: „Mehr als die Hälfte der Hühner steht ihr Leben lang in Hallen mit bis zu 24.000 Tieren pro Stall, ohne jemals ins Freie zu kommen. Das entspricht weder modernen Tierschutzstandards noch den Erwartungen vieler Konsument:innen.“
Verantwortung liegt bei Handel und Konsument:innen
„Tierwohl beginnt nicht nur beim bewussten Griff ins Supermarktregal, sondern verlangt auch Transparenz und ein Umdenken in der gesamten Lebensmittelproduktion“, betont Kronthaler. In den letzten Jahren ist der Eierkonsum in Österreich um etwa 5 Prozent gestiegen, während immer mehr Menschen aufgrund von Tierschutzbedenken auf eine pflanzenbasierte Ernährung umsteigen.