ÖBB: Zweisprachige Bahnhofsschilder in Kärnten und dem Burgenland

Kärnten/Bleiburg -

Bis Ende 2024 werden an allen Bahnhöfen in Österreich in den Gemeinden, die nach dem Volksgruppengesetz zweisprachig sind, die Bahnhofsschilder zweisprachig sein.

Landeshauptmann von Kärnten Peter Kaiser, Bundesministerin für Klimaschutz Leonore Gewessler Vorstand ÖBB-Infrastruktur AG Johann Pluy

Der Schutz der Rechte von Volksgruppen ist in Österreich ein besonders wichtiges Thema, und im Volksgruppengesetz geregelt. Mit der Überarbeitung des Volksgruppengesetzes 2011 wurden zweisprachige Bezeichnungen der Ortstafeln in definierten Gemeinden verankert. Auch wenn aus dem Volksgruppengesetz dazu für die ÖBB keine gesetzliche Verpflichtung entsteht, haben die ÖBB sich freiwillig verpflichtet, im Zuge der Modernisierung von Bahnhöfen auch an allen betroffenen Halten schrittweise einsprachige durch zweisprachige Namensschilder zu ersetzen. In St. Michael ob Bleiburg – Šmihel pri Pliberku, wurde das im Zuge der Modernisierung der Haltestelle bereits umgesetzt.

7 neue Bahnhofsschilder

Bis Ende 2024 werden jetzt auch die verbliebenen sieben Bahnhofsschilder in Kärnten und dem Burgenland getauscht und eine neu angebracht (an der neu errichteten Haltestelle Wiederndorf-Aich – Vidra vas-Dob in Kärnten) sein.

Johann Pluy, Vorstandsdirektor ÖBB-Infrastruktur:

„Als größter, umweltfreundlicher Mobilitätsanbieter in Österreich tragen wir als ÖBB eine besondere gesellschaftliche Verantwortung. Deswegen haben wir uns dazu entschlossen, entsprechend dem Volksgruppengesetz, schrittweise bestehende Bahnhofsschilder in den definierten Gemeinden auszutauschen. Wir freuen uns, bis Ende des Jahres in allen zweisprachigen Gemeinden in Kärnten und dem Burgenland im Sinne des Volksgruppengesetzes entsprechende zweisprachige Bahnhofsschilder anbringen zu können.“

Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie:

„Für mich ist klar: Bei der Mobilitäts- und Energiewende wollen wir alle mitnehmen. Dabei geht es eben nicht nur um Technisches, sondern um Vieles, was unsere Demokratie und uns als Gesellschaft ausmacht. Es geht auch um Repräsentation, Vielfalt und Teilhabe. Deshalb kann es nur ein logischer Schritt sein, dass in den definierten zweisprachigen Gemeinden nun auch die Bahnhofstafeln zweisprachig sind – für mehr Sichtbarkeit und Wertschätzung sowie aus Respekt für die Kärntner Slowen:innen und Burgenland-Kroati:innen. Ich bedanke mich herzlich bei allen die das heutige Ereignis ermöglicht haben und freue mich sehr, dass wir Österreich mit diesem Zeichen ein Stück weit vielfältiger und bunter machen können.“

Landeshauptmann Peter Kaiser:

„Die zweisprachige Beschilderung ist ein weiteres wichtiges Zeichen der Wertschätzung der slowenischen Volksgruppe in Kärnten. Dass die ÖBB sich auch ohne gesetzliche Verpflichtung dazu verpflichtet, untermauert ein friedliches Miteinander und den Respekt gegenüber der kulturellen Vielfalt nicht nur in unserer Region sondern in ganz Österreich. Solche Bemühungen sind weit mehr als symbolische Gesten – sie sind Ausdruck der gelebten Vielfalt und daher bedanke ich mich als Landeshauptmann und Volksgruppenreferent bei allen Verantwortlichen ganz herzlich dafür.”

Die von der Umstellung betroffenen Bahnhöfe sind:

Kärnten (slowenische Volksgruppe):

  • Wiederndorf-Aich – Vidra vas–Dob (Halt und Tafel neu, kein Tausch)
  • Bleiburg – Pliberk
  • Bleiburg Stadt – Pliberk mesto
  • Bereits zweisprachig:
  • St. Michael ob Bleiburg – Šmihel pri Pliberku

Burgenland (kroatische Volksgruppe):

  • Wulkaprodersdorf Haltestelle (Umbenennung in Wulkaprodersdorf Rathausgasse) – Vulkaprodrštof Rathausgasse
  • Neudorf – Novo Selo
  • Pama – Bijelo Selo
  • Parndorf – Pandrof
  • Parndorf Ort – Pandrof mjesto