Sanierung am Bestand: Eine nachhaltige & vergleichsmäßig günstige Alternative
Die Aquarena, 1972 eröffnet, spielt eine zentrale Rolle in der Region – sowohl als wichtige Freizeit- und Gesundheitsinfrastruktur als auch als touristisches Highlight. Die Kosten für die dringend erforderliche Sanierung belaufen sich auf rund 20 Millionen Euro. Bürgermeister Zoppoth betonte, dass der Erhalt der Aquarena nur durch einen mutigen Schritt gesichert werden kann: „Die Aquarena ist ein wesentlicher Bestandteil des Freizeitangebots für unsere Bevölkerung und zieht jährlich rund 60.000 Gäste an. Sie zu erhalten, ist für uns alle von großer Bedeutung. Vergleichbare Neubauten kosten zwischen 35 und 70 Millionen und mit der Sanierung am Bestand würden wir einen nachhaltigen und vergleichsweise günstigen Mittelweg beschreiten.“, erklärte Zoppoth. Mag. Ferdinand Oberer von Oberer Consulting stellte die geplanten Sanierungsmaßnahmen vor und hob die Notwendigkeit hervor, die Aquarena nicht nur baulich, sondern auch energetisch zukunftsfähig zu gestalten. Das Vorprojekt aus dem Jahr 2023 wurde durch eine Expertengruppe erstellt und hat verschiedene mögliche Varianten beleuchtet. Als beste Variante hat sich eine Sanierung am Bestand herauskristallisiert, die bei entsprechender Finanzierung innerhalb von 1,5 Jahren fertiggestellt werden kann.
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Verlust des Bades würde jährlich rund 1,3 Millionen Euro kosten
Plöckenpass-Sperre als Ursache für das Ausbleiben italienischer Tagesgäste
Ein weiteres zentrales Thema war die Sperre des Plöckenpasses, die 2024 der Region rund 2 Millionen Euro an Wertschöpfung gekostet hat. Aufgrund der Grenzschließung und der damit verbundenen Verkehrsbehinderungen blieben viele italienische Tagesgäste aus und der touristische Durchzugsverkehr aus, was die lokale Wirtschaft erheblich belastete. Heimische Handelsbetriebe konnten nur durch Mehraufwände ihre Geschäftsbeziehungen aufrechterhalten Diese Entwicklung hat die Region zusätzlich in eine schwierige finanzielle Lage versetzt und macht die Sanierung der Aquarena sowie eine Stärkung der regionalen Wirtschaft noch dringlicher. „Die Sperre des Plöckenpasses und die steigenden Energiekosten haben die Region schwer getroffen. Der Erhalt und die Modernisierung der Aquarena sind daher nicht nur eine Investition in die Zukunft des Schwimmbades, sondern auch ein entscheidender Schritt, um die wirtschaftliche Stabilität der Region zu sichern“, so Bürgermeister Zoppoth.
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(c) Architekten Ronacher
Regionale Diskussion über Sanierung und wirtschaftliche Stabilität
Rund 40 geladene Teilnehmer aus der Gemeindepolitik, der Wirtschaft und weiteren Partnern nahmen an der Präsentation der Studien teil und beteiligten sich an einer angeregten Diskussion über die nächsten Schritte. Die Studien liefern eine solide Grundlage, auf der die kommenden Entscheidungen getroffen werden können, um sowohl die Aquarena zu erhalten als auch die Region wirtschaftlich zu stabilisieren. „Die Marktgemeinde Kötschach-Mauthen erhält seit über 50 Jahren eine wichtige regionale Freizeitinfrastruktur mit beachtlicher volkswirtschaftlicher Bedeutung. Die jährlichen Abgänge und die Sanierungskosten belasten natürlich den öffentlichen Haushalt, aber aufgrund der vorliegenden Erkenntnisse wäre es fahrlässig und kontraproduktiv diese erfolgreiche Anlage nicht zu sanieren.“, fasst Zoppoth seine Motivation zusammen und ergänzt „Zwischen Lienz und Spittal gibt es keine vergleichbare Infrastruktur und sowohl die heimischen Familien als auch die Gäste der Region brauchen die Aquarena als Gesundheits- und Freizeiteinrichtung. Viele tausend Kinder haben in den vergangenen Jahrzehnten hier das Schwimmen gelernt. Und wenn wir keine nachhaltige Lösung für eine Sanierung zustandebringen, dann droht die Schließung. Damit würde die gesamte Region nicht nur eine wichtige Infrastruktur der Daseinsvorsorge und des touristischen Angebotes verlieren, sondern auch zahlreiche Wirtschaftsbetriebe wären direkt betroffen und Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Steuereinnahmen gehen verloren. “
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(c) Architekten Ronacher
Modell aus Tirol: Bäderfonds als Lösung für die Sanierung der Aquarena und regionale Zusammenarbeit
„Das Bundesland Tirol hat einen Bäderfonds entwickelt, um die Last der Standortkommunen zu solidarisieren – auf vielen Schultern zu verteilen. Dies kann für Kärnten ein leicht kopierbares Modell werden und wir werden die Diskussionen in diese Richtung führen. Für die Sanierung und damit den Erhalt der Aquarena ist ein Beschluss im Gemeinderat zu fassen, damit ich als ehrenamtlicher Geschäftsführer einen klaren Auftrag habe. Weiters ist die Einigkeit in der Region eine unabdingbare Voraussetzung. Den zuständigen Mitgliedern der Landesregierung wurde das Projekt bereits im vergangenen Jahr präsentiert und mit den Erkenntnissen des Joanneum Research liegen nun wichtige Argumente vor, warum die Aquarena jedenfalls erneuert und erhalten werden sollte.“ Abschließend ergeht ein großer Dank an alle Förderer, die diese Studien ermöglicht haben. Dies waren der KWF, das Land Kärnten mit LR Daniel Fellner und LH-StV Gruber, die WKK sowie mehrere Unternehmen und Partner. Ebenso großer Dank ergeht an die beteiligten Experten und Mitglieder der Arbeitsgruppen.