Weniger Heizkostenzuschuss, dafür gibt´s mehr Prämien

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Gail-, Gitsch- und Lesachtal -
Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer im großen Interview

Gerhard Köfer – mit Leidenschaft für Kärnten und seine Bürger

Gailtal Journal: Sie gelten als Anwalt der Steuerzahler und scheuen sich nicht, auch als Mitglied des Kontrollausschusses brisante Rechnungshofberichte und aktuelle Entwicklungen öffentlich zu machen.

Gerhard Köfer: „Der neueste Landesrechnungshof-Bericht vermittelt ein verheerendes Sittenbild in den Landesgesellschaften. Geldverschwendung, Inszenierungswahn und „spannende“ Prämienzahlungen: Diese Schlagwörter prägen das unerfreuliche Bild so mancher Landesgesellschaft. Die dramatischen Enthüllungen des Rechnungshofes dürfen nicht ohne Konsequenzen bleiben. Es kann nicht sein, dass wir uns ein teures Eldorado für SPÖ/ÖVP-nahes Politpersonal erhalten.“

Zeigen sich die Betroffenen zumindest einsichtig?

„Ein echtes Unrechtsbewusstsein habe ich nicht verspürt. Zudem haben sich die Betroffenen wenig reumütig gezeigt. Erst nachdem der öffentliche Druck zu groß wurde, haben beispielsweise die Vorstände einer Gesellschaft die Kosten für persönliche Geburtstags-Festschriften und eine sündhaft teure Geburtstagsfeier eines Vorstandes zurückgezahlt. Ganz nach dem Motto, wo kein Kläger, da kein Richter.“

Sie bemängeln auch die politische Kontrolle durch Referentin Schaunig von der SPÖ.

„Im Ausschuss kam deutlich zum Ausdruck, dass die Landesaufsicht ihrer Funktion offenbar mit wenig Begeisterung nachgekommen ist. Das Interesse an Kontrollberichten war laut Aussagen der Vorstände bei Gaby Schaunig nicht übertrieben ausgeprägt.“

Warum ist Ihnen das Thema Armut so wichtig?

„Schon als Bürgermeister war die Armut einer der Schwerpunkte meiner politischen Arbeit. Die Armut ist in Kärnten wieder deutlich gestiegen: Bis zu 86.000 Kärntnerinnen und Kärntner sind laut einer aktuellen Studie betroffen. Diese dramatische Zahl haben wir vom Team Kärnten zum Anlass genommen, um neuerlich auf die Erhöhung des Heizkostenzuschusses zu drängen. Dieser ohnehin bescheidene Zuschuss wurde, seit die SPÖ in Kärnten wieder an der Macht ist, nicht erhöht und das obwohl der Verbraucherpreisindex in diesem Zeitraum um zehn Prozent gestiegen ist. Damit ist auch der Heizkostenzuschuss um zehn Prozent weniger wert. Wir verlangen, dass der Zuschuss index- und inflationsangepasst und damit jährlich automatisch erhöht wird.“

„Kein einziger unserer Mitbürger darf im Winter frieren“, lautete einst Ihr Aufruf.

„Daran hat sich bis heute nichts geändert. Die Energiekosten, sowohl für Heizöl als auch für Strom, und die Mieten steigen stetig an. Dabei hatte die SPÖ bei den vergangenen Wahlen genau das Gegenteil versprochen. Nach wie vor stehen Tausende Kärntner am Monatsende vor der Entscheidung, ob sie ihre letzten Euros für Essen oder für Heizmaterial ausgeben. Ich verlange, dass der Armutsbekämpfung endlich von Seiten der Landesregierung ein viel höherer Stellenwert eingeräumt wird.“

Das „Kunst-Projekt“ Wald im Stadion ist zu Ende, wirft jetzt aber viele Fragen auf.

„Diese Fragen werden wahrscheinlich niemals wahrheitsgemäß beantwortet werden. Heute streitet man noch über ausstehende Kosten, die klimatechnische Sinnhaftigkeit der Baumtransporte oder astronomische Besucherzahlen. Die „Delogierung“ des WAC aus Kärnten, die LH Kaiser & Co aufgrund ihres sturen Festhaltens an „For Forest“ mit zu verantworten haben, schadet dem heimischen Topklub nicht nur in finanzieller Hinsicht. Anstatt auf Kärntner Boden in Klagenfurt fußballerische Volksfeste zu feiern und vom Heimrecht auch sportlich massiv zu profitieren, herrscht in Graz – in einem halbleeren Stadion – eher eine triste Stimmung. Was „For Forest“ betrifft, hätte ich gerne das Geld, das dieses Projekt, laut Kaiser, dem Steuerzahler nicht gekostet hat, für Heizmaterial für unsere Bürger.“

Frohe Weihnachten sowie viel Glück, Erfolg und Gesundheit wünscht allen Lesern Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer!