Jadersdorf -
Patrick Paß (31) aus Jadersdorf ist heute ein toller Küchenchef und war vor kurzem in der Schweiz für den Tennisstar Roger Federer im Einsatz. Bis zum 15. Lebensjahr lebte er in Deutschland und dann bei seinem Onkel Heinz Jung im Gitschtal. Sein Lebenslauf mit den bisherigen „Stationen“ ist sehr prägend und wichtig ist ihm die Wertschätzung seines Berufes.
Gailtal Journal: Sie wohnen im Gitschtal und in Villach?
Patrick Paß: Mein Hauptwohnsitz ist im Gitschtal, aber ich verbringe auch viel Zeit bei meiner Freundin Stephanie in Villach. Für die nächste Wintersaison geht es diesmal nach Obertauern.
Diesen Sommer hatten Sie gleichzeitig zwei Jobs?
Einerseits unterstützte ich meine Familie und andererseits war ich bei Christof, einem sehr guten Freund und Kochkollegen. Gleichzeitig ist relativ: Am Tag war ich auf der Kohlröslhütte bei Heinz und Cornelia Jung und am Abend im Restaurant von Christof Zöhrer am Weissensee.
Wie schafft man zwei Arbeitsstellen gleichzeitig?
Schwer zu sagen, dafür benötigt man den Spaß an der Arbeit und natürlich hat die Heimat alles wett gemacht.
Ende Oktober waren Sie beim Tennisspieler Roger Federer in Basel im Einsatz?
Ja, Federer hat wieder einmal gewonnen und zum sechsten Mal war ich bei den Swiss Indoors mit meinem Küchenteam vertreten. Leider Gottes bekommt man durch die Arbeit nicht viel von den Spielen sowie Spielern mit. Nach dem Stress im Service weiß man dann erst, für welche Persönlichkeit man an diesem Tag gekocht hat. Doch das tut nichts zur Sache, denn bei mir wird jeder Gast wie jemand Besonderes behandelt.
Anfang Dezember ging es nach Obertauern?
Um genauer zu sein begannen wir mit einem Opening im „Fritz & Friedrich by Patrick Pass“. Hier kann ich mit meinem Team ein neues Konzept namens „Alpine asian Fusion concept“ ausleben, was in dieser Form in Obertauern und Umgebung noch nicht auffindbar war.
Es gibt auch eine Freundschaft zum Gailtaler Michael Plamenig aus Wertschach, welcher ebenfalls hier tätig ist?
Seit über zehn Jahren bin ich mit Michael befreundet. Diese Freundschaft begann, wie bei vielen Freundschaften, mit einem Glas Bier. Michael hat die Unternehmerakademie absolviert und ist nun Hoteldirektor im Hotel Rigele Royal in Obertauern. Mit ihm gemeinsam werden wir den Winter „rocken“.
Was zeichnet die Gailtaler in der Fremde aus?
Der Dialekt, nein Scherz. Ich glaube, dass wir einfach „schepfn“ können. Kärntner bzw. Gailtaler sind einfach überall beliebt und natürlich in erster Linie die Gitschtaler.
Welche Ziele verfolgen Sie für die Zukunft?
Ich habe definitiv keinen Plan bzw. Ziele für die Zukunft. Da ich ein Lebensmensch bin, nehme ich die Situationen im Leben wie sie kommen und hole für mich das Beste raus. Ich habe nie vergessen, wo ich aufgewachsen bin und irgendwann will ich wieder Wurzeln in meiner Heimat schlagen.
Was ist Ihnen sonst noch wichtig?
Mir ist wichtig, dass der Beruf Koch, bzw. alle Berufe in der Gastronomie mehr wertgeschätzt werden. Da die Fast-Food Tempel wie „Schwammerln“ aus der Erde schießen, wird das Kochen unterschätzt. Und vielleicht verlernt man dann auch das Handwerk als guter Koch. Das wäre schade, denn auch wir Köche leben grundlegend von den Rezepten aus Oma’s Küche.
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