Veränderungen im Gurker Domkapitel: Feierliche Installation neuer Domkapitulare und Ehrendomherrn

Gurk/Klagenfurt -

Diözesanbischof Dr. Josef Marketz hat Kons. Rat Mag. Johann Alois Krištof, Dechant des Dekanates Ferlach/Borovlje, Pfarrer von Ludmannsdorf/Bilčovs und St. Egyden an der Drau/Št. Ilj ob Dravi, sowie Missio-Diözesandirektor Dr. Sylvère Buzingo, MA, Provisor von Köttmannsdorf/Kotmara vas, zu Domherren ernannt.

Kons. Rat Mag. Johann Alois Krištof

Veränderungen im Gurker Domkapitel

Diese Ernennung erfolgte in Abstimmung mit dem Gurker Domkapitel, weil Apostolischer Protonotar Lic. iur. can. Michael Kristof und Prälat Kan. Mag. Matthias Hribernik im Jänner dieses Jahres aus Altersgründen auf das Kanonikat verzichtet haben und dem Domkapitel seither als emeritierte Domherren angehören. Mit den beiden neuen Domherren zählt das Domkapitel wieder acht Domkapitulare.

Weiters hat Bischof Marketz Dechant Geistl. Rat Joseph Thamby Mula, Pfarrer in Pörtschach am Wörthersee und Provisor in St. Martin am Ponfeld, zum neuen Ehrendomherren ernannt. Mit ihm gehören dem Domkapitel aktuell drei Ehrendomherren an.

Feierliche Installation der neuen Domherren am 17. November

Die feierliche Aufnahme der neuen Domherren und des neuen Ehrendomherren in das Gurker Domkapitel erfolgt im Rahmen einer hl. Messe mit Bischof Marketz und dem Gurker Domkapitel am Sonntag, dem 17. November, um 19 Uhr im Klagenfurter Dom. Im Rahmen dieses Gottesdienstes werden Dechant Krištof und Pfarrer Buzingo die Insignien der Domkapitulare, nämlich die violette Mozzetta (Umhang), das violette Birett (Kopfbedeckung), das Kapitelkreuz mit Kette und der Ring überreicht. Dechant Mula erhält die Insignien eines Ehrendomherrens, nämlich die rote Mozzetta (Umhang), das rote Birett (Kopfbedeckung), den Ring und das Kapitelzeichen am Band.

Mitglieder des Gurker Domkapitels

Das Gurker Domkapitel, nach dem Salzburger Domkapitel das zweitälteste Österreichs, besteht mit den neu Ernannten nun insgesamt aus acht Kanonikern, auch Domkapitulare genannt, drei Ehrendomherren und drei emeritierten Kanonikern.

Geleitet wird das Domkapitel von Dompropst Msgr. Dr. Engelbert Guggenberger, der gleichzeitig auch Sprecher des Domkapitels ist und bei Sitzungen den Vorsitz führt. Als Domdekan ist Dechant Dompfarrer Dr. Peter Allmaier für die liturgischen Belange des Domkapitels zuständig und Stellvertreter des Dompropstes. Ordinariatskanzler Offizial Msgr. Dr. Jakob Ibounig ist „Pönitentiar“. Die weiteren Domkapitulare (in der Reihenfolge ihrer Aufnahme in das Domkapitel) sind Stiftspfarrer Mag. Josef-Klaus Donko, Kapitelökonom Dechant Stiftspfarrer Msgr. Mag. Gerhard Christoph Kalidz, Generalvikar Dr. Johann Sedlmaier, Kons. Rat Mag. Johann Alois Krištof und Dr. Sylvère Buzingo.

Ehrendomherren sind Pfarrer i. R. OStR. Alfons Wedenig, Pfarrer Geistl. Rat Mag. Andreas Stronski und Geistl. Rat Joseph Thamby Mula. Emeritierte Domherren sind Protonotar Lic. iur. can. Michael Kristof, Pfarrer i. R. Prälat Mag. Horst-Michael Rauter und Prälat Kan. Mag. Matthias Hribernik

Das Gurker Domkapitel

Das Gurker Domkapitel besteht seit dem frühen 12. Jahrhundert. Seit der Gründung des Domkapitels haben sich die Aufgaben des Kapitels stark verändert.

Historische Entwicklung und Aufgaben des Gurker Domkapitels

Die neben der Feier der Liturgie und der Verehrung der hl. Hemma von Gurk ursprünglich im Vordergrund stehende Seelsorge im Gurktal und in den kapiteleigenen Pfarren trat im Laufe der Zeit in den Hintergrund, und die Domkapitulare nahmen zunehmend an der Leitung der Diözese teil. Mit der flächenmäßigen Ausweitung der Diözese auf den Großteil Kärntens unter Joseph II. wurden alle Domkapitulare Mitglieder des Bischöflichen Konsistoriums, des höchsten Beratungsgremiums des Bischofs. Bis heute nehmen die Domkapitulare leitende Aufgaben in der Diözesanverwaltung wahr und bilden das sogenannte „Collegium Consultorum“ mit wesentlichen Anhörungs- und Entscheidungsrechten in der Leitung der Diözese, vor allem in den wirtschaftlichen Angelegenheiten.

Zu den Aufgaben der Domkapitulare zählt die regelmäßige gemeinsame Feier des Stundengebetes, der Kapitelmesse und der Liturgien im Klagenfurter Dom, der Kathedralkirche der Diözese Gurk. Zu ihren weiteren Aufgaben zählt die Erhaltung der Dom- und Stiftskirche in Gurk und seit der Übersiedlung nach Klagenfurt auch die finanzielle Mitsorge für die Dom- und Kathedralkirche St. Peter und Paul in Klagenfurt und des Domherrenhauses. Aus den Erträgnissen des Stiftungsgutes werden weiters die Forstverwaltung des Domkapitels sowie die Besoldung der Domkapitulare, die dem diözesanen Lohnschema entspricht, finanziert. Auch die Unterstützung der 17 sogenannten Patronatspfarren aus dem Stiftungsgut zählt zu den Aufgaben des Domkapitels.

Ein Leben im Dienst der Kirche, Seelsorge und slowenischen Gemeinschaft

Kons. Rat Mag. Johann Alois Krištof, am 25. August 1962 in Wolfsberg geboren, maturierte 1981 am Bundesgymnasium für Slowenen in Klagenfurt. Von 1981 bis 1988 studierte er an der Universität Salzburg Theologie. Nach der Diakonweihe absolvierte er ein Praktikumsjahr in Ecuador. Nach seiner Priesterweihe 1988 in Gurk war Krištof bis 1993 zunächst als Kaplan in St. Michael ob Bleiburg/Šmihel nad Pliberkom tätig. Von 1991 bis 2000 war er außerdem Geistlicher Assistent der Katoliška mladina, der slowenischen Katholischen Jugend Kärntens. Von 1993 bis 2009 war Krištof für die Pfarre St. Margareten im Rosental/Šmarjeta v Rožu und von 1993 bis 2008 überdies für die Pfarre Rottenstein/Podgrad verantwortlich. Von 2000 bis 2006 war er außerdem Vorsitzender des diözesanen Referates für Spiritualität und Exerzitien.

Seit 2000 ist Krištof Dechant des Dekanats Ferlach/Borovlje. Seit 2002 ist er für die Pfarre Waidisch/Bajdiše verantwortlich. Von 2002 bis 2009 betreute er zudem die Pfarre Zell ob Ferlach/Sele. Seit 2009 ist Krištof Pfarrer in Ludmannsdorf/Bilčovs und seit 2012 Provisor in
St. Egyden an der Drau/Št. Ilj ob Dravi. Seit 2020 ist Krištof außerdem Herausgeber der slowenischen Kirchenzeitung „Nedelja“.

Krištof ist überdies Mitglied des Bischöflichen Konsistoriums, Geistlicher Assistent des slowenischen Arbeitsausschusses der Katholischen Aktion/Katoliška akcija in oddelki, Geistlicher Assistent des Bischöflichen Seelsorgeamtes – Slowenische Abteilung/Dušnopastirski urad, Geistlicher Assistent der Katholischen Aktion Präsidium/Katholiška akcija sowie Seelsorger der Spanisch sprechenden Gläubigen in der Diözese Gurk.

In Anerkennung seines Engagements wurde er 2004 zum Bischöflichen Geistlichen Rat und 2023 zum Bischöflichen Konsistorialrat ernannt.

Vom Priester in Burundi zum Diözesandirektor der Päpstlichen Missionswerke

Dr. Sylvère Buzingo, am 28. August 1974 in Burundi geboren, studierte in seiner Heimat Philosophie und Theologie und wurde 2006 in der Diözese Ruyigi (Burundi) zum Priester geweiht. 2013 kam er in die Erzdiözese Wien und war in mehreren Pfarren seelsorglich tätig. 2016 schloss Buzingo in Wien sein Masterstudium und 2022 das Doktoratsstudium Theologie ab und wechselte anschließend in die Diözese Gurk, wo er zunächst Kaplan der Pfarre St. Michael ob Bleiburg/Šmihel nad Pliberkom war. 2022 wurde er zum Pastoralvikar der Pfarre Köttmannsdorf/Kotmara vas bestellt. Seit 2023 ist Buzingo Provisor von Köttmannsdorf/Kotmara vas. Außerdem ist er seit 2023 Diözesandirektor der Päpstlichen Missionswerke (Missio).

Missio-Diözesandirektor Dr. Sylvère Buzingo (c) KK

Seelsorger in Kärnten und internationaler Dienst in der Diözese Gurk

Geistl. Rat Joseph Thamby Mula, am 3. Dezember 1977 in Indien geboren, wurde 2004 in Indien zum Priester geweiht. Er kam 2013 in die Diözese Gurk und war zunächst Stipendiat in Klagenfurt-St. Theresia. Von 2013 bis 2015 war Mula als Kaplan in Millstatt tätig. Seit 2015 ist er für die Pfarre Pörtschach am Wörthersee verantwortlich. Von 2018 bis 2019 war er zudem Provisor von St. Martin am Techelsberg. Seit 2020 ist Mula Provisor von St. Martin am Ponfeld und Aushilfsseelsorger in St. Martin am Techelsberg. Seit 2023 ist er Dechant des Dekanates Klagenfurt-Land. Seit September 2024 ist Mula Seelsorger für Gläubige englischer Sprache in der Stadt Villach und Schulseelsorger an der International School Carinthia in Velden am Wörthersee. In Anerkennung seiner Leistungen wurde Mula 2023 zum Bischöflichen Geistlichen Rat ernannt.


Geistl. Rat Joseph Thamby Mula (c) Pressestelle/Eggenberger