Bereits im Sommer habe die Wirtschaftskammer intensiv versucht, die PCR-Gurgeltests nach dem erfolgreichen Vorbild Wiens auch in Kärnten einzuführen. “Ich war dazu persönlich mehrmals in Wien und habe alle Kontakte hergestellt. Wir haben als Wirtschaftskammer ein fixfertiges Konzept vorgelegt. Aber das Interesse der zuständigen Kärntner Stellen war äußerst verhalten”, ist der WK-Präsident enttäuscht.
Betriebe bleiben auf Antigentests sitzen
Die Kärntner Wirtschaftskammer habe auch massiv daran mitgewirkt, dass es seit Monaten unter dem Titel “Betriebliches Testen” in Kärnten die Möglichkeit zu rund 50.000 täglichen Antigentests in den Kärntner Unternehmen gebe, die nicht nur von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sondern vielfach auch von Angehörigen genutzt würde. Viele Betriebe hätten sich auch mit den Tests eingedeckt und würden nun durch die “überfallartige Einführung verpflichtender PCR-Tests ab 15. November”, wie es Mandl bezeichnet, auf den tausenden Antigen-Tests sitzen bleiben.
“Was ist mit den Tagespendlern?”
Ebenfalls völlig offen sei die wichtige Frage, wie die rund 17.000 Tagespendler, die in Kärnten arbeiten, aber in Italien oder in Slowenien wohnen würden, zu den Tests kommen sollten. Die Wirtschaftskammer fordert daher von Bund und Land eine angemessene Übergangsfrist bis Mitte Dezember, damit sich die Betriebe und ihre Mitarbeiter auf die neuen Rahmenbedingungen einstellen und das neue Testsystem mit einem flächendeckenden Angebot einspielen können, bevor die Unternehmen mit teils empfindlichen Strafen belangt werden.
Reisewarnungen als große Befürchtung
Gleichzeitig warnte der Wirtschaftskammerpräsident allerdings auch eindringlich vor den dramatisch steigenden Inzidenzzahlen in Österreich. “Auch wenn Inzidenzen nicht mehr die einzige Maßzahl sind, muss Österreich aufpassen, nicht wieder mit Reisewarnungen in seinen wichtigsten touristischen Herkunftsmärkten in die Wintersaison zu gehen”, so Mandl.