Bio-Landwirtschaft & Direktvermarktung:

Familie Knotz – Lesachtaler Lamm

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Lesachtal -
Die Sturmkatastrophe vor gut einem Jahr forderte von den Lesachtalern ungemein viel an Arbeit und Zusammenhalt. So hat es gleich mehrere Bauern wie auch Privatbetriebe hart getroffen.

Mit viel Engagement wird der Familienbetrieb geführt
In Birnbaum lebt Familie Knotz. Ein Familienbetrieb, der seit Jahren für die Vermarktung und den Direktvertrieb des Lesachtaler Lammfleisches sowie diverser Räucherwaren steht. „Wer im Lesachtal wohnt, muss ein Idealist sein“, so Bernhard Knotz im Interview. Das Gailtal Journal hat einen Lokalaugenschein nach dem verheerenden Unwetter letzten Jahres vorgenommen und sich den neuen Stallbetrieb der Familie angesehen.

Zur Vorgeschichte

Es war ja schon bereits seit zwei Jahren geplant, den Umbau vorzunehmen. Der Sturm hat das Bauvorhaben allerdings rasch und negativ beeinflusst. Das Stalldach wurde Ende Oktober durch Sturmtief „VAIA“ beidseits abgedeckt und die Futtermittel somit unbrauchbar. Die Planung war zuvor schon im Laufen, dadurch konnte dieses Jahr im Mai mit dem Abbruch und dem Wiederaufbau begonnen werden.
Ein neuer moderner Stall wurde beim Biobetrieb Knotz vlg. Weber errichtet

Erfolgreicher Neubau

„Als Bio-Lammbauer erfüllen wir natürlich die vorgeschriebenen Kriterien. So haben wir für den besseren Tierkontakt und die Übersicht einen Futtertisch und mehr Lichtflächen für die Schafe errichtet“. Mit dem Heukran ist das Arbeiten auch für Ehefrau Nadja erleichtert, wenn Bauer Bernhard in seinem Haupterwerbsjob, der Forstwirtschaft, tätig ist. Die Arbeitsergonomie und das Tierwohl steht für die junge Lesachtaler Familie an erster Stelle.
Der Stadel wurde mit Lärchenholz gebaut

Holzwert

Nicht nur aufgrund des Sturmtiefs, hat das Holz an Gegenwert verloren. Der Wald war für Generationen Rückhalt für ganze Familien. Nun ist dieser gebrochen. Die Aufforstungsarbeiten werden noch Jahre dauern. Auch für Familie Knotz ist es ein undenkbarer Schaden. 10 von 16 Hektar Wald sind „eben“. Eine unglaubliche Tragödie, welche die Menschen bis heute noch zu verarbeiten versuchen.

„Das Leben da heroben“

„Abgesehen vom Sturm, ist das Leben im Hochtal ein anderes. Für uns sind ein paar Tage Straßensperre nicht so schlimm, wie es in Kleinstädten vielleicht vermutet wird. Wir sind autark, können uns aufgrund der Vorräte und dem Eigenanbau gut weiterhelfen. Wenns`t im Lesachtal wohnst, bist des gwent“, so der Bauer, „weil das Leben da herobn is einfoch a onderes…“

Direktvermarktung

Mit den Eltern des Jungbauers besteht seit Jahren der erfolgreiche Betrieb. Vater Anton (64) betreibt die Schlachterei und die Direktvermarktung. So fährt er mit seiner Frau wöchentlich mit den Produkten auf die Märkte in Hermagor, Villach und Klagenfurt. Den landwirtschaftlichen Betrieb sowie das Forstgewerbe mit Seilbahn führt Junior Bernhard mit Gattin Nadja, die im Jänner bereits das dritte Kind erwartet. Der ruinierte Stall bot für gesamt 120 Tiere Platz, zumeist fanden dort 60 Muttertiere und 60 „Lampalan“ ihre Unterkunft. Im Neubau soll für ca. 300 Tiere ausreichend gesorgt werden. Auch 20 Schweine finden sich am Bauernhof wieder, der auch mit dem Schlachtraum darunter, (nur 10 Meter entfernt) für einen stressfreien Weg der Tiere sorgen soll.
Nadja und Bernhard Knotz mit den beiden Söhnen Manuel und Tobias

Alles bio!

Familie Knotz vermarktet die Lämmer vom ganzen Lesachtal. Der Platzbedarf für die Schafe hat sich im Vergleich zu der konventionellen Haltung fast verdoppelt. 120 Tage im Jahr müssen die Tiere Auslauf haben. Auch bei der Feldbestellung muss auf Kunst- oder Handelsdünger verzichtet werden. Neben dem Lammfleisch bietet die Familie auch Räucherwaren wie Speck, Würstel (u.a. Hirschwürstel) uvm. an.

Helfender DANK!

Ohne Helfer kein Umbau! Hier im Lesachtal hilft ein ganzes Dorf mit! So möchte sich Familie Knotz vorrangig bei der Unterstützung der eigenen Familie bedanken, aber auch bei den vielen Freunden und Bekannten. Ein Neubau ließe sich ohne Helfer nicht bewältigen.

Gegenspende Siloballen

Schon der Bedarf im Görtschitztal und die daraus resultierenden Futterspenden waren Vorläufer der Hilfsbereitschaft. Durch die Dachabdeckung ist das Futter heiß geworden und eine weitere Verwendung undenkbar. Der ganze Wintervorrat war binnen weniger Stunden zerstört. Die Option Futter für den Bio-Betrieb zu kaufen wurde schon bald zerschlagen. Es gab auch keine Freistellung für konventionelles Futter. Großer Dank an dieser Stelle gilt u.a. Armin Herzog, der hier Kontakte ins Spiel gebracht hat, dass über 10 Transportzüge mit Futterspenden an die betroffenen Betriebe verteilt wurden. Selbst ein durch das Feuer im Dezember letzten Jahres betroffener Stallbauer aus Fürnitz (wir haben bereits berichtet), stellte einen Siloballenzug gratis zur Verfügung. Ihm wurde geholfen, so wollte auch Seppi Oschounigs Familie den betroffenen Lesachtalern Bauern helfen!

Familie Knotz
Birnbaum 3
9652 Lesachtal
04716/ 645