Betrogener Ehemann wegen versuchten Totschlags zu sechs Jahren Haft verurteilt

Hermagor/Klagenfurt -

Ein 42-jähriger Gailtaler wurde am Landesgericht Klagenfurt wegen versuchten Totschlags zu sechs Jahre Haft verurteilt. Er hatte im Februar in Obermöschach bei Hermagor seinen Nebenbuhler mit einem Messer attackiert und ihm zwölf Messerstichen zugefügt, wobei neun davon, laut der Gerichtsmedizinerin, Sarah Heinze, tödliche Stichverletzungen waren.

Die Tat ereignete sich nach einer eskalierenden Auseinandersetzung, bei der der Angeklagte von seiner Frau und dem zwölf Jahre jüngeren Nebenbuhler provoziert wurde. Die Ehefrau des Angeklagten hatte den neuen Freund online auf TikTok kennengelernt. Sie brachte den Nebenbuhler zu sich nach Hause, wo er auf der Couch mit ihr übernachtete, während der Angeklagte mit der fünfjährigen Tochter im Ehebett schlief. Die 13-jährige beeinträchtigte Tochter der Frau, schlief in ihrem Zimmer im Parterre. Die Frau des Angeklagten habe ihm gedroht er würde alles verlieren und bluten, wurde beschimpft, bespuckt und gedroht, dass ihre gemeinsame Tochter zum neuen Freund „Papa“ sagen wird, was schließlich zur Tat führte.

Wollte Rivalen nicht töten

Der Angeklagte behauptete, er habe seinen Rivalen nicht töten wollen, sondern lediglich, dass dieser verschwinde. Das Opfer erklärte hingegen, dass sich alle Beteiligten gut verstanden hätten, was für die beisitzende Richterin Ute Lambauer nicht glaubwürdig war. Der Verteidiger Sebastian Brunner argumentierte, dass die Ehefrau und ihr Liebhaber den Angeklagten so lange provoziert hätten, bis er ausrastete. Die Staatsanwältin Nicola Trinker und der Schöffensenat unter Vorsitz von Richterin Michaela Sanin sahen jedoch einen Tötungsversuch im Affekt gegeben, da der Angeklagte in Kauf genommen haben muss, dass sein Nebenbuhler die Attacke nicht überlebt. Dem Opfer wurde ein Schmerzensgeld von rund 4.000 Euro zuerkannt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, und der Verteidiger hat um drei Tage Bedenkzeit gebeten.