VCÖ ruft zur Beteiligung auf
Der VCÖ möchte gemeinsam mit der Bevölkerung aufzeigen, wo es in Kärnten Hitze-Hotspots für Fußgängerinnen und Fußgänger gibt. Diese können in eine Online-Karte auf www.vcoe.at eingetragen werden. Der VCÖ leitet diese dann an die zuständige Gemeinde und Stadt weiter.
Hitze beeinträchtigt Mobilität
Die Hitze hat auch Auswirkungen auf die Mobilität. “Wenn Gehsteige in der prallen Sonne liegen, dann führt das dazu, dass viele Seniorinnen und Senioren sowie gesundheitlich beeinträchtigte Menschen wegen der Hitze dort nicht gehen können. Damit sind sie in ihrer Mobilität eingeschränkt. Umso wichtiger ist es, in Gemeinden und Städten verstärkt Klimawandelanpassungsmaßnahmen umzusetzen”, betont VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.
Gemeinsam gegen Hitze
In Straßen, wo es ausreichend Bäume gibt, liegen Gehsteige im Schatten. Damit wird es tagsüber ermöglicht, zu Fuß mobil zu sein. Zudem kühlt es in diesen Straßen auch in der Nacht besser ab. Der VCÖ möchte nun gemeinsam mit der Bevölkerung Hitze-Hotspots für Fußgängerinnen und Fußgänger aufzeigen. Die Bevölkerung kann in eine Online-Karte unter www.vcoe.at den jeweiligen Straßenabschnitt im Ort eintragen. Der VCÖ sammelt die Einträge und leitet diese dann an die zuständige Gemeinde oder Stadt weiter.
Bürgerbeteiligung liefert wertvolle Daten
“Durch dieses Instrument der Bürgerinnen- und Bürger-Beteiligung erhalten Gemeinden und Städte wertvolle Informationen und können vor Ort prüfen, welche Möglichkeiten der Verbesserung es gibt”, erklärt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Mögliche Maßnahmen sind Bäume und auch Grünflächen entlang von Gehsteigen. Sehr wirksam ist das sogenannte Schwammstadt-Prinzip, bei dem den Wurzeln mehr Platz gegeben wird und damit mehr Wasser gespeichert werden kann. Bei Hitze hat das eine kühlende Wirkung, bei Starkregen kann der Boden mehr Wasser aufnehmen, wodurch das Kanalsystem entlastet wird und Überschwemmungen der Straßen verhindert werden können.
Hitze als Gesundheitsgefahr: 37% der Oberkärntner Bevölkerung stark belastet
Hitze ist eine Gesundheitsgefahr, die viele Menschen körperlich belastet. In Kärnten gaben bei der aktuellsten Mikrozensus-Erhebung der Statistik Austria zu diesem Thema im Zeitraum 2019/2020 31 Prozent der Bevölkerung an, tagsüber während Hitzeperioden stark oder sogar sehr stark belastet zu sein. In Unterkärnten waren es 27 Prozent, im Raum Klagenfurt – Villach 29 Prozent und in Oberkärnten 37 Prozent.
Mehr Bäume als natürliche Klimaanlagen gefordert
Asphalt heizt sich durch Sonnenstrahlung auf über 60 Grad auf, macht der VCÖ aufmerksam. Dort, wo es im Straßenraum lediglich Asphalt und parkende Autos gibt, bleibt es auch in der Nacht zu warm. “Parkende Autos heizen sich nicht nur innen massiv auf, sondern auch außen, und unterhalb der abgestellten Autos bildet sich ein Wärmepolster. In der Nacht wird diese Wärme an die Umgebung abgegeben, es kühlt dadurch zu wenig ab”, verdeutlicht VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.
Jede fünfte Person in Kärnten ist nachts während Hitzeperioden stark oder sehr belastet. Hitzetage mit Temperaturen von 30 Grad oder mehr sowie Tropennächte mit 20 Grad Celsius oder mehr werden durch die Erderhitzung künftig zunehmen. Bäume sind natürliche Klimaanlagen, die die Luft in der Umgebung kühlen und angenehmer machen.
Hitze Hotsports eintragen
Hitze-Hotspots für Fußgängerinnen und Fußgänger eintragen: www.vcoe.at
Drei von zehn in Kärnten durch Hitze tagsüber stark oder sehr stark belastet
(Mikrozensus-Erhebung 2019/2020 der Statistik Austria, Bevölkerung ab 16 Jahre)
Kärnten: 31 Prozent
Oberkärnten: 37 Prozent
Raum Klagenfurt – Villach: 29 Prozent
Unterkärnten: 27 Prozent
(Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2024)
Jeder 5. in Kärnten ist nachts während Hitzeperioden belastet
(Mikrozensus-Erhebung 2019/2020 der Statistik Austria, Bevölkerung ab 16 Jahre)
Kärnten: 20 Prozent
Oberkärnten: 28 Prozent
Raum Klagenfurt – Villach: 19 Prozent
Unterkärnten: 15 Prozent
(Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2024)