Übung mit dem Tunnelrettungszug

Kärnten -

Am Großverschiebebahnhof in Fürnitz ist seitens der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) ein Tunnelrettungszug stationiert. Dieser ist für Katastrophenfälle, Unfallszenarien und Brandeinsätze im Gleisbereich, aber vor allem für den Karawanken – Eisenbahntunnel konzipiert. Im Ernstfall wird er von der betriebsinternen ÖBB – Brandschutzgruppe sowie den Feuerwehren Arnoldstein und Gödersdorf besetzt, wobei zusätzlich zur vorhandenen Beladung und Bestückung des Zuges, zwei Stück Niederflurwaggon angehängt sind, worauf Feuerwehrfahrzeuge auffahren können.


Der Karawanken – Eisenbahntunnel war für längere Zeit für Sanierungsmaßnahmen gesperrt und wird am 10. Juli 2021 für den Schienenverkehr wieder frei gegeben. Aus diesem Grund fand am Samstag, den 03. Juli 2021 eine länderübergreifende Übung mit internen und externen Einsatzorganisationen statt.

Übungsszenario war ein Zusammenprall zweier Baufahrzeuge im Bereich der Staatsgrenze, auf slowenischer Seite im Tunnel, wobei von 3 verletzten Personen die Rede war. Unverzüglich nach dem Bekanntwerden des Unfalles wurden die zuständigen Einsatzkräfte alarmiert. Die Einsatzleiter und Zuständigen der ÖBB, die Einsatzkräfte der Feuerwehren, das Rote Kreuz und Behördenvertreter setzten sich zum Tunnelportal ab; auch von slowenischer Seite wurden die Hilfsorganisationen zum Einsatzort entsendet.

Gespann war in kürzester Zeit abfahrbereit

Die Feuerwehren Arnoldstein und Gödersdorf rückten mit insgesamt 25 Mann und 6 Fahrzeugen zum Tunnelrettungszug nach Fürnitz aus und bestückten diesen mit dem schweren Rüstfahrzeug aus Arnoldstein und dem Tanklöschfahrzeug 4000 von Gödersdorf. Zusätzlich konnten 15 Atemschutzgeräteträger, einschl. der notwendigen Gerätschaften, den Zug und Führungskräfte den Kommandostand besetzen. Kameraden der ÖBB-internen Brandschutzgruppe organisierten den Verschub und die notwendigen Inbetriebstellungsarbeiten des Zuges einschl. Herstellung von der Einsatzbereitschaft aller darauf befindlichen Gerätschaften. Innerhalb kürzester Zeit war das gesamte Gespann einsatz- und abfahrbereit.

Nach der Ankunft im Bahnhof Rosenbach wurde der Einsatzbefehl vom Einsatzleiter der zuständigen Wehr an den Rettungszug erteilt und daraufhin fuhr das Rettungsgespann in den Tunnel ein.

Die Feuerwehren St. Jakob, Maria Elend und Frießnitz – Rosenbach bezogen vor dem Tunnelportal Stellung und haben bis zum Eintreffen des Rettungszuges alle erforderlichen Maßnahmen getroffen für den Einsatz und das Einfahren desselben, wobei die Einsatzleitung in den Händen der Feuerwehr St. Jakob als zuständige Portalfeuerwehr gelegen ist.

Ein gutes Zusammenspiel

Nach dem Einfahren und Erreichen der Unfallstelle rückten die Atemschutzgeräteträger mit ihren Gerätschaften aus und bargen die verletzten Personen. Weitere Erkundungen ergaben, dass keine weiteren Verletzten zu bergen bzw. keinerlei weitere gefährliche Umstände mehr abzuarbeiten waren. Nach der Übergabe der Verletzten an das miteingefahrene Rettungsshuttle, welches vom Personal des Roten Kreuzes besetzt wurde, zog sich der Rettungszug wieder aus dem Tunnel zurück und im Bahnhof Rosenbach wurden die Verletzten an Rettungseinheiten weitergegeben, welche einen Transport in die Krankenhäuser durchführten.

Ein zusätzliches Einfahren für weitere Mannschaften der ortsansässigen Wehren wurde im Zuge der Übung organisiert, um allen Übungsteilnehmern die Begebenheiten und Örtlichkeiten im Tunnel darzustellen. Es war im gesamten ein gutes Zusammenspiel aller Beteiligten, wobei es wie bei Übungen der Fall, zu Erkenntnissen gekommen ist, welche in einer Nachbesprechung aufgearbeitet werden.

Nach getaner Arbeit gab es seitens der ÖBB eine Labestation, wo alle Anwesenden auf Grund der hohen Temperaturen ihre Flüssigkeitshaushalt stabilisiert hatten und ein saftiges Gulasch einnehmen konnten.