Der VCÖ weist anlässlich des Internationalen Frauentags darauf hin, dass 82 Prozent der Teilzeit-Beschäftigten in Kärnten Frauen sind. Frauen sind besonders stark davon betroffen, wenn es außerhalb der klassischen Pendlerzeiten zu wenige Bahn- und Busverbindungen gibt. Der VCÖ spricht sich daher für häufigere Verbindungen sowie auch mehr Anrufsammeltaxis und Gemeindebusse aus.
Mobilitätsverhalten
Beim Mobilitätsverhalten zwischen der Gesamtgruppe der Frauen und der Gesamtgruppe der Männer gibt es nach wie vor Unterschiede, macht der VCÖ aufmerksam. Obwohl es mehr Frauen als Männer gibt, legen sie in Summe weniger Kilometer mit dem Auto zurück. Insgesamt fahren Kärntens Frauen pro Jahr rund 2,6 Milliarden Kilometer mit dem Auto, davon sitzen sie bei rund 1,9 Milliarden Kilometer selbst hinter dem Steuer. Kärntens Männer fahren rund 4,2 Milliarden Kilometer mit dem Auto, davon rund 3,6 Milliarden Kilometer hinter dem Steuer.
Schritt weiter zum Klimaziel
Wenn der statistische Schnitt bei Männern das Niveau der Frauen erreicht, dann kommt Kärnten den Klimazielen einen großen Schritt näher, verdeutlicht der VCÖ. 1,6 Milliarden Kilometer weniger mit Auto fahren bedeutet rund 235.000 Tonnen weniger CO2-Emissionen. “Auch beim Mobilitätsverhalten gilt aber: Innerhalb der Gruppe der Frauen ist der Unterschied im Mobilitätsverhalten größer als zwischen den beiden Gesamtgruppen. So gibt es natürlich auch viele Männer, die sehr umweltverträglich mobil sind”, so VCÖ-Experte Markus Gansterer.
Großes Potential
Bei den kurzen Autofahrten ist sowohl bei Frauen als auch Männern das Verlagerungspotenzial sehr groß. “Dort, wo es gute und sichere Radverbindungen gibt, werden auch mehr Erledigungen mit dem Fahrrad gemacht”, tritt VCÖ-Experte Gansterer für den verstärkten Ausbau der Radverbindungen ein. Wichtig sind zudem regelmäßige und häufige Bahn- und Busverbindungen auch außerhalb der klassischen Pendlerzeiten. In Kärnten arbeiten rund 200.000 Personen Vollzeit und rund 71.000 Teilzeit. Bei den Vollzeitarbeitsplätzen beträgt der Frauenanteil ein Drittel, bei den Teilzeit-Arbeitsplätzen hingegen 82 Prozent. Das öffentliche Verkehrsangebot ist oft auf klassische Pendlerzeiten ausgerichtet ist. Tagsüber ist die Anzahl der Verbindungen geringer. “Da Frauen den Großteil der Teilzeit-Arbeitsplätze haben, sind sie von mangelnden öffentlichen Verkehrsverbindungen außerhalb der klassischen Pendlerzeiten besonders stark betroffen”, stellt VCÖ-Experte Gansterer fest.
Schweiz als Vorbild
Der VCÖ sieht die Schweiz als Vorbild, wo Mindeststandards für die Versorgung von Regionen mit Öffentlichem Verkehr gelten. In der Schweiz müssen in und aus allen Orten, in denen mindestens 300 Personen wohnen, arbeiten oder eine Ausbildung absolvieren, zwölf Mal am Tag Busse geführt werden. Wichtig für ein verbessertes Mobilitätsangebot sind zudem Anrufsammeltaxis und Gemeindebusse.