Auch wenn Kärnten die positive Ausnahme bilde, fordert Prettner den Bund auf, „endlich auf den Ernst der Lage zu reagieren.“ Tatsächlich gibt es in Kärnten nur eine einzige unbesetzte Kassenstelle für Allgemeinmedizin – und zwar in St. Lorenzen im Lesachtal: Doch auch hier werde bereits mit Interessenten verhandelt. „Damit hat Kärnten ein Alleinstellungsmerkmal in Österreich“, informierte die Gesundheitsreferentin.
Wunsch nach Arzt-Beruf unterstützenswert
Im Vorjahr waren es 16.444 Maturanten, die sich dem Aufnahmeverfahren an den Medizinischen Universitäten in Wien, Innsbruck und Graz sowie an der Medizinischen Fakultät in Linz gestellt haben. Heuer sind es um 1.155 mehr. „Österreich sollte sichglücklich schätzen, dass so viele junge Menschen den Wunsch haben, Arzt zu werden; stattdessen weisen wir 91 Prozent ab“, sagte Prettner.
Aufstockung der Studienplätze gefordert
Sie fordert „dringend eine Aufstockung der Studienplätze oder zumindest eine Änderung der Zugangsbeschränkung, die mehr Abgänger in den vakanten Bereichen, wie etwa Allgemeinmedizin, Radiologie, Psychiatrie oder Kinder- und Jugendheilkunde hervorbringt.“ Der Bund müsse reagieren und dürfe nicht weiter tatenlos zusehen, warnt die Kärntner Gesundheitsreferentin vor einer weiteren Zuspitzung der Situation.
Wie heute Bildungsminister Heinz Faßmann bekanntgegeben hat, wird der Aufnahmetest aufgrund der Coronakrise auf den 14. August verschoben. Übrigens: Rund 60 Prozent der Anmeldungen gehen auf Frauen zurück.